pte20180914009 Bildung/Karriere, Medien/Kommunikation

Diversität: Kunstschule retuschiert Klassenbild

Viele Nutzer in den sozialen Medien bezeichnen Nachbearbeitung als "rassistisch und beschämend"


Viele Hautfarben: Schule erschummelt Vielfalt (Foto: twitter.com, ameliabrador)
Viele Hautfarben: Schule erschummelt Vielfalt (Foto: twitter.com, ameliabrador)

Lyon (pte009/14.09.2018/10:30) Die französische Kunstschule Emile Cohl School http://cohl.fr hat für heftige Kritik gesorgt, weil die Hautfarbe einiger weißer Schüler in einem für Werbezwecke publizierten Klassenfoto mithilfe einer Bildbearbeitungs-Software dunkler gemacht wurde. Mit dem digitalen "Nachbessern" sollte die ethnische Vielfalt der Schule hervorgehoben werden, um für eine neue Niederlassung in den USA zu werben.

Misslungene Werbung

Ehemalige Studenten wiesen in sozialen Netzwerken darauf hin, dass das Foto extrem verändert worden sei. Sie fügten zudem eine Originalversion des stark bearbeiteten Bildes an und verdeutlichten mit blauen Kreisen, welche Köpfe digital verändert worden waren. Dabei zeigt sich: In dem manipulierten Foto, das während eines Gruppenbesuchs in einer Galerie aufgenommen wurde, sind die Gesichter von ein paar Schülern entweder verdunkelt oder von Grund auf verändert worden.

Nicht nur kritisieren zahlreiche User die sehr schlechte Qualität der Bildmontage, sondern bezeichneten das Vorgehen der Schule als "rassistisch und beschämend". Die Schule hat sich bereits entschuldigt, weist jedoch jede Schuld von sich: "Die Änderungen sind von einer Kommunikationsagentur in den USA vorgenommen worden", so die Verantwortlichen. College-Direktor Antoine Rivière gibt gegenüber "L'Express" an, dass er nur auf das Foto aufmerksam wurde, weil er von einigen Studenten kontaktiert wurde, die darauf abgebildet sind.

Gegenteil von Vielfalt

"Wir hatten eine bestimmte Anzahl von Dokumenten an eine amerikanische Kommunikationsagentur geschickt, um unsere Schule zu zeigen", erklärt Rivière in einem Statement. "Das ist genau das Gegenteil von dem, was unsere Emile Cohl School repräsentiert." Die Schule hat die für die digitale Bearbeitung verantwortliche Agentur bereits angewiesen, das Bild sofort zu entfernen. Zudem wurden persönliche Briefe mit einer Entschuldigung an Schüler und Eltern verschickt.

(Ende)
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