pte20220928004 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Digitales Zeitalter für Medien eine Fallgrube

Etablierte Player müssen laut Variety Intelligence Platform demografische Trends berücksichtigen


Altes Radio: etablierte Medien müssen sich Neues einfallen lassen (Foto: Michael Gaida, pixabay.com)
Altes Radio: etablierte Medien müssen sich Neues einfallen lassen (Foto: Michael Gaida, pixabay.com)

New York (pte004/28.09.2022/06:15)

Das digitale Zeitalter, das Medienunternehmen anfangs als goldenes vorkam, entpuppt sich bei vielen als eher blechern, weil sie die demografische Entwicklung und Differenzierung nicht berücksichtigt haben. Das geht aus "Demographic Divide" hervor, eine Untersuchung der Variety Intelligence Platform http://variety.com/vip , ein Informationsdienst für die Unterhaltungsindiustrie, der zur Penske Media Corporation http://pmc.com gehört.

Teure Aufholjagden

Statt neue Formate zu generieren, die von den Verbrauchern angenommen werden, hätten viele alte Medienunternehmen nicht verstanden, was sich die unterschiedlichen Altersstufen wünschen und seien nun zu teuren Aufholjagden gezwungen, um bei jungen Leuten wieder anzukommen. Ein Schlüsselfaktor sei die Verbreitung von Plattformen, die von jeder Altersgruppe akzeptiert werden. Jüngere Verbraucher nutzen seltener traditionelle Formate wie Kabel- und Fernsehen. Sie entscheiden sich eher für Streaming-Dienste und TV-Netzwerke sowie für Podcasts, soziale Medien und Gaming.

Auf den Punkt gebracht bedeutet dies laut dem Report, dass Medienunternehmen beginnen müssen, soziale und kostenlose Streaming-Plattformen als neue Wege zur Verbreitung von Inhalten zu nutzen, um jüngere Verbraucher zu erreichen. Ein Beispiel sei die Nutzung von Nachrichtensendungen. Etwa jeder fünfte 15- bis 29-Jährige gibt an, regelmäßig nationale oder lokale Nachrichten zu sehen. Bei den über 60-Jährigen ist es dagegen mehr als die Hälfte. Das gilt als ein Grund, warum viele lokale Sender "Free-Ad-Supported-Streaming-TV" anbieten, also Streaming von News, die auf altersgemäße Art präsentiert werden.

Rundfunk am Scheideweg

Der Rundfunk sei ein weiteres Medium, das laut den Expertem möglicherweise andere Formate annehmen muss, um langfristig seine Existenz zu sichern. Während rund die Hälfte der Verbraucher über 45 gern Radio hört, sind es bei den 15- bis 29-Jährigen nur rund 25 Prozent, wobei jüngere Verbraucher eher Streaming-Musikdienste bevorzugen. Die Schaffung alternativer digitaler Radiosender, die von Influencern kuratiert werden, könnten für Radiosender eine Möglichkeit sein, ihre Zukunft zu sichern, insbesondere wenn dies zusammen mit aufstrebenden Medienplattformen geschehe.

"Es ist klar, dass sich der Geschmack der Verbraucher ändert, aber viele in den traditionellen Medien haben die Hoffnung aufrechterhalten, dass die Verbraucher mit zunehmendem Alter zu den älteren Formaten zurückkehren werden", heißt es in der Untersuchung. Das sei eine sehr riskante Wette, da Unternehmen besser auf Hörer und Zuschauer eingehen sollten, um ihre Existenz zu sichern.

(Ende)
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