ptp20190528022 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Design Thinking - Mag. Brigitte Pawlitschek (results & relations) informiert


Wien (ptp022/28.05.2019/10:30) Unter Design Thinking wird eine spezielle Herangehensweise zur Bearbeitung komplexer Problemstellungen verstanden, die an der Stanford University zum ersten Mal angewendet worden ist. Agentur-Praktikantin Aerin Weber hat an der renommierten Georgetown Universität, Washington DC, einen einwöchigen Kurs in Entrepreneurship und Innovation besucht und berichtet über Design Thinking - ein Begriff, der immer weiter in Unternehmen Fuß fasst.

Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Ziel ist dabei, Lösungen zu finden, die aus Anwendersicht (Nutzersicht) überzeugend sind. Es gibt vier Möglichkeiten, den Design-Thinking-Prozess in Schritte zu unterteilen, nämlich in die Abschnitte:

Empathize, Define, Ideate und Prototype.

Ich (Aerin Weber) habe im Sommer 2016 einen einwöchigen Kurs am "Entrepreneurship Institute" der Georgetown University in Washington DC belegt und werde die Prozessschritte aus diesem Programm beschreiben. In dieser einen Woche mussten wir innerhalb eines Teams mit einer Businessidee aufkommen und diese mithilfe der Design-Thinking-Me­thode ausbauen.

1. Empathize

Die Phase Empathize stellt den Anfang des vierteiligen Ablaufes des Design Thinking dar. In dieser Phase geht es primär darum, Brainstorming zu be­treiben, alle Ideen zusammenzufassen und aufzuschreiben. Business-Gründer in dieser Phase beobachten und führen Interviews mit potenziellen Kunden. Ebenso kann man ein Thema auf sein eigenes Leben beziehen und versuchen, sich in der Selbsterfahrung aus Anwendersicht inspirieren zu lassen. In dem Programm an der Georgetown University war es meine erste Aufgabe, eine Idee zu entwickeln und diese als Ein-Minuten-Pitch an unseren Professor zu schicken. Am Tag darauf wurden die besten 18 von etwa 110 Ideen des gesamten Jahrgangs vorgestellt; an diesen wurde innerhalb der restlichen Woche, in Teams aufgeteilt, gearbeitet.

2. Define

Darauf folgt die Phase Define, in der die Formulierung einer präzisen Fragestellung im Vordergrund steht. In diesem Abschnitt ist es wichtig, auf die Menschen, die eine bestimmte Zielgruppe des Konzepts repräsentieren, zuzugehen und diese zu interviewen. Aus den Ergebnissen dieser Interviews kann daraufhin das Team seine Idee perfektionieren.

3. Ideate

In der nächsten Phase - Ideate genannt - geht es darum, dass Unternehmen ihre Geschäftsidee ausbauen, um den Wünschen der potentiellen Kunden besser zu entsprechen. In diesem Schritt des Design-Thinking-Prozesses ist es wichtig, möglichst viele Menschen zu interviewen, um möglichst viel Feedback zur (Geschäfts)idee zu bekommen. Ebenso ist es aber auch relevant zu wissen, wann man aufhört, seine Idee zu perfektionieren und anfängt, diese in die Realität umzusetzen. Andernfalls wird daraus eine "Never-Ending-Story". Zeit ist ein wesentlicher Faktor bei Design Thinking - so lernt man, schnell zu Ergebnissen zu kommen, ohne sich zu verzetteln.

4. Prototype

Die Phase Prototype schließt den Design-Thinking-Prozess ab. In dieser erstellt man, ohne großen Aufwand, einen Prototypen der Idee. Dieser wird getestet und danach immer weiter verbessert. In unserem Fall konnten wir keinen Prototypen herstellen, da wir als Unternehmen einen Dienstleistungs­service anbieten. Bei meinem einwöchigen Kurs an der Georgetown University wurde der Prototype-Abschnitt ein wenig vernachlässigt, da wir uns auf die anderen Phasen mehr konzentriert haben. Dargestellt haben wir unsere Prototypen nur auf Skizzen in unserer Präsentation am Ende des Kurses.

Es kann im Rahmen eines Design-Thinking-Prozesses auch vorkommen, dass man als Team die verschiedenen Phasen mehrfach durchlaufen muss, bis man zu einer Lösung kommt.

Das Unternehmen "Premium Internship Services" (P.I.S.)

Ich war Teil des Teams des Unternehmens "Premium Internship Services" (P.I.S.). In amerikanischen Schulsystemen gibt es keine verpflichtenden Praktika. Unser "Unternehmen" (unsere Business-Idee) machte es sich daher zur Aufgabe, einerseits Unternehmen zu motivieren, Praktikaplätze anzubieten und andererseits Studenten und Schüler, diese wahrzunehmen.

Das hat Vorteile für beide Seiten, für die Unternehmen und die Praktikanten: Die Unternehmen bekommen neue Arbeitskräfte und die Praktikanten einen Einblick in das gewählte Berufsleben. Somit ist die Chance groß, dass sie in späterer Zukunft bei demselben Arbeitsgeber beschäftigt sein können. Aus Unternehmenssicht stellt ein Praktikum die Möglichkeit dar, möglichst frühzeitig Talente entdecken zu können.

Am letzten Tag dieser Woche mussten wir unsere Idee einer Jury vorstellen, welche aus etwa sieben Juroren bestand; darunter waren natürlich unsere Professoren, aber auch weitere Vertreter von bekannten Unternehmen wie etwa "Lyft" oder das "Verizon Center" in Washington DC. Wir hatten drei Minuten Zeit, um unsere Idee vorzustellen; anschließend gab es eine Diskussionsrunde. Am Ende, nachdem sich die Juroren beraten haben, wurden die Sieger verkündet. Wir wurden Platz 2 von 18 und haben eine Urkunde sowie ein T-Shirt von der Georgetown University bekommen.

Fazit: Noch nie hat man in der Geschichte der Wirtschaft so nah am Kunden gearbeitet wie im Design-Thinking-Prozess. Genau deswegen ist diese Art von spezieller Herangehensweise an Problemstellungen so wichtig und darf nicht vernachlässigt werden.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website der School of Design Thinking der Universität Potsdam, eine gute Zusammenfassung über Theorie und Praxis des Design Thinking bietet zudem Wikipedia.

(Ende)
Aussender: results & relations Gesellschaft für Kommunikation GmbH
Ansprechpartner: Mag. Brigitte Pawlitschek
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E-Mail: pr@results.at
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