pte20210413004 Technologie/Digitalisierung, Medizin/Wellness

Corona-App wird in Kanada kaum genutzt

Verfügbarkeit lediglich in Englisch und Französisch - Vor allem Ältere laden sie nicht herunter


Smartphone: Kontrolle der Kontakte mit kanadischer Corona-App (Foto: yorku.ca)
Smartphone: Kontrolle der Kontakte mit kanadischer Corona-App (Foto: yorku.ca)

Toronto (pte004/13.04.2021/06:15)

Nicht nur in Deutschland findet die Corona-App, die Kontakte melden und so die Pandemie eindämmen soll, wenig Freunde. Auch die Kanadier stehen der dortigen App eher reserviert gegenüber. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern der York University https://www.yorku.ca/ in der kanadischen Wirtschaftsmetropole Toronto. Die kanadische Regierung hat die App im vergangenen Jahr der Bevölkerung zugänglich gemacht. In neun der zehn Provinzen kann sie genutzt werden. 

 

[b]Ein Grund für die Abstinenz sind Sprachprobleme[/b]

 

Jennie Phillips, Direktorin des Digital Global Health and Humanitarianism Lab Researchers der University, sagte gegenüber CTV News Channel, dass Zugänglichkeits- und Inklusionsprobleme wie das Fehlen mehrsprachiger Funktionen sowie Datenschutzbedenken die Benutzer davon abhalten, die App herunterzuladen. Nur knapp 6,5 der mehr als 25 Millionen Kanadier haben die App heruntergeladen. Laut Angaben von Health Canada haben ganze 25.552 Personen ihre Kontakte informiert, wenn sie sich infiziert hatten.

 

Die App gibt es nur in Französisch und Englisch, den wichtigsten Sprachen des Landes. Doch Kantonesisch, Mandarin und das in weiten Teilen Indiens und Pakistans gesprochene Panjabi sind in Kanada weit verbreitet. 

 

[b]Subjektiv empfundene Risiken sind größer als tatsächliche[b]

 

Die subjektiv empfundenen Risiken könnten tatsächlich größer oder anders sein als die tatsächlichen, die mit der Verwendung dieser App verbunden sind. Vor allem de am stärksten durch Corona gefährdeten älteren Menschen verzichte weitgehend auf das Herunterladen, obwohl Premierminister Justin Trudeau die Kanadier immer wieder auffordert, die App zu Nutzen, um die Pandemie schneller eindämmen zu können. Den jüngeren Kanadiern sagt er, sie sollten die App herunterladen, um ihre Eltern und Großeltern zu schützen

 

Laut Phillips sollte Kanada in Betracht ziehen, Anreize für die Nutzung der Covid-App zu schaffen, indem zusätzliche Funktionen wie ein „Symptomprüfer" eingebaut oder ein Informationssystem erstellt werden, das die Kanadier daran erinnert, dass sie über die App verfügen. Denn sie glaubt, dass die App durchaus dazu beitragen kann, die Pandemie einzudämmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Kanada liegt derzeit bei mehr als 150.

 

(Ende)
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