pte20210924002 Umwelt/Energie

CO2 als Hydrat im Meer ewig speicherbar

Bedingungen in großer Tiefe optimal - Untermischen von Magnesium beschleunigt Prozess


Meer: soll zum Endlager für CO2 werden (Foto: PublicDomainPictures/pixabay.com)
Meer: soll zum Endlager für CO2 werden (Foto: PublicDomainPictures/pixabay.com)

Austin (pte002/24.09.2021/06:05)

Mit einer neuen Technik, die Forscher an der University of Texas in Austin https://www.utexas.edu/ gemeinsam mit dem Mineralölkonzern Exxon entwickelt haben, lässt sich Kohlenstoffdioxid (CO2) in großen Mengen sicher lagern, möglicherweise für alle Zeiten. Das Klimagas soll in ein Hydrat verwandelt werden, einen Feststoff, der unter höherem Druck stabil bleibt, wie er in großen Wassertiefen herrscht.

[b]Käfig für die Klimagas-Moleküle[/b]

CO2 verwandelt sich in ein Hydrat, wenn es mit Wasser vermischt und bei niedrigen Temperaturen unter Druck gesetzt wird. Die Wassermoleküle orientieren sich dabei neu und fungieren als Käfige für das CO2, aus dem die Klimagas-Moleküle nicht entweichen können, so lange Druck und niedrige Temperatur erhalten bleiben. Die Hydratbildung geht allerdings so langsam, dass es nicht möglich ist, große Mengen Klimagas umzuwandeln. Vaibhav Bahadur, außerordentlicher Professor für Mechanik an der Ingenieurschule der Universität, fand mit seinem Team heraus, dass der Prozess um das 3000-Fache beschleunigt abläuft, wenn eine Prise Magnesium untergemischt wird.

„Bisher hat man versucht, Chemikalien zu finden, die die Reaktion beschleunigen ", sagt Bahadur. „Doch diese Chemikalien sind teuer und nicht umweltfreundlich. Zudem lässt sich das Reaktionstempo, das wir erreichen, auf diese Weise bei weitem nicht schaffen." 

[b]Hydrat bildet sich direkt auf dem Meeresgrund[/b]

Doch auch sein Verfahren hat einen Haken. Um große Mengen CO2 in Hydrat zu verwandeln ist sehr viel Energie nötig, um die niedrigen Temperaturen und hohen Drücke zu erreichen. Deshalb verlagern die Forscher die Hydratbildung auf den Meeresgrund. Dort herrschen genau die richtigen Bedingungen. Das Klimagas, das direkt aus der Luft, bei der Förderung von Erdgas oder aus den Abgasen fossiler Kraftwerke gewonnen wird, wird gemeinsam mit Wasser und Magnesium in Reaktoren auf dem Meeresgrund gepresst. Die Hydratisierung startet dort von ganz allein. 

Platz ist dort für viele Milliarden Tonnen. Der wird auch gebraucht, glaubt Bahadur: „Es reicht nicht mehr aus, klimaneutral zu wirtschaften. Wir müssen kohlenstoffnegativ werden, um Schäden zu beheben, die wir der Umwelt in den letzten Jahrzehnten zugefügt haben."



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