pte20230316003 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

China: Jugendarbeitslosigkeit bremst Erholung

Wirtschaft entwickelt sich positiv, dennoch haben es viele Junge schwer auf dem Arbeitsmarkt


China: Null-COVID-Politik zeigt ihre Folgen (Foto: unsplash.com, Catgirlmutant)
China: Null-COVID-Politik zeigt ihre Folgen (Foto: unsplash.com, Catgirlmutant)

Hongkong (pte003/16.03.2023/06:10)

Chinas Wirtschaft erholt sich nach drei Jahren der strengen Null-COVID-Politik wieder graduell. Laut aktuellen Daten des National Bureau of Statistics haben sich wichtige Schlüsselfaktoren wie die industrielle Produktion, der Umsatz im Handel oder Investitionen am Immobilienmarkt im Januar und Februar positiv entwickelt. Als Sorgenkind erweist sich hingegen die wachsende Jugendarbeitslosigkeit, die die Erreichung von wirtschaftlichen Zielen künftig deutlich erschweren könnte.

"Wachstum auf Linie mit Erwartungen"

"Die wirtschaftlichen Kennzahlen bestätigen, dass sich die Erholung in China gut auf Kurs befindet", so Zhiwei Zhang, Präsident und Chief Economist von Pinpoint Asset Management, gegenüber "CNN Business". Die industrielle Produktion hat in den ersten beiden Monaten dieses Jahres um 2,4 Prozent zugelegt. Auch im Handel kletterte das Umsatzvolumen im selben Zeitraum um 3,5 Prozent nach oben, obwohl noch im Dezember davor ein Minus von 1,8 Prozent eingefahren wurde.

"Diese Wachstumszahlen liegen auf einer Linie mit den Erwartungen des Marktes", heißt es. Bei den Investitionen in fixe Assets wie Immobilien und Infrastruktur habe man sogar mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent alle Prognosen übertroffen. "Schon zuvor haben einige Daten die Vermutung nahegelegt, dass sich Chinas Wirtschaft gut erholen wird. Die industrielle Produktion in großen, staatlich geführten Unternehmen hat überhaupt den höchsten Wert seit über einem Jahrzehnt erreicht."

18,1 Prozent Jugendarbeitslosigkeit

Bei all den positiven Zahlen gibt es aber auch einen beträchtlichen Dämpfer: die wachsende Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen. Diese hat von Januar auf Februar in der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen einen Wert von 18,1 Prozent erreicht. Im Dezember 2022 hatte sie noch bei 16,7 Prozent gelegen. Auch die Arbeitslosenquote über alle Altersgruppen hinweg gerechnet ist im selben Zeitraum auf 5,6 Prozent angewachsen.

Dass gerade viele junge Chinesen immer schwieriger einen Job finden, weiß auch Li Qiang, der neue Premierminister, der sein Amt erst kürzlich angetreten hat. Bei einer Pressekonferenz zu Wochenbeginn betonte er die Schwierigkeit, genügend neue Arbeitsplätze zu schaffen: "Dieses Jahr werden wir 11,58 Mio. Hochschul-Absolventen haben. Aus Sicht der Beschäftigungspolitik wird es deshalb einigen Druck geben", räumte der Politiker ein.

(Ende)
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