pte20230612003 Produkte/Innovationen, Technologie/Digitalisierung

ChatGPT entwirft Tomatenpflückroboter

Studie der Technischen Universität Delft und der EPFL - Mensch als Korrektiv unverzichtbar


Tomatenpflückroboter bei der Arbeit: ChatGPT liefert neues Design (Foto: tudelft.nl)
Tomatenpflückroboter bei der Arbeit: ChatGPT liefert neues Design (Foto: tudelft.nl)

Delft/Lausanne (pte003/12.06.2023/06:05)

Cosimo Della Santina und sein Doktorand Francesco Stella von der Technischen Universität Delft sowie Josie Hughes von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben ChatGPT zur Entwicklung eines Tomatenpflückroboters genutzt. Die Forscher folgten allen Design-Entscheidungen der Künstlichen Intelligenz (KI). Dieser Input erwies sich in der Konzeptionsphase als wertvoll. "ChatGPT erweitert das Wissen des Designers auf andere Fachgebiete. Der Chatbot hat uns beigebracht, bei welcher Frucht automatisches Ernten am wirtschaftlichsten ist", so Stella.

Mensch noch nicht verzichtbar

Aber auch in der Realisierungsphase hätte ChatGPT nützliche Tipps gegeben: "Stellen Sie den Greifer aus Silikon oder Gummi her, um das Zerquetschen von Tomaten zu verhindern" und "Ein Dynamixel-Motor ist am besten geeignet, um den Roboter anzutreiben". Darauf hätten die Forscher allerdings auch selbst kommen können. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI ist ein Roboterarm, der Tomaten pflücken kann.

Im extremsten Szenario liefert die KI alle Eingaben für das Roboter-Design und der Mensch folgt ihr blind. Der Bot fungiert dann als Wissenschaftler und Ingenieur zugleich, während der Mensch nur noch Manager ist und die Design-Ziele festlegt. Dieses Szenario ist gegenwärtig jedoch noch nicht vollends realisierbar, unterstreichen die Wissenschaftler. Die Experten bezweifeln auch, dass dies wünschenswert ist.

Fehlinformationen sind möglich

"KI-Bots sind so konzipiert, dass sie die wahrscheinlichste Antwort auf eine Frage generieren und laufen daher Gefahr, Fehlinformationen zu liefern und Verzerrungen in der Robotik zu erzeugen", so Santina. Die Zusammenarbeit werfe auch andere wichtige Fragen auf, wie Plagiate, Rückverfolgbarkeit und geistiges Eigentum. ChatGPT bediene sich aller zur Verfügung stehenden Quellen. Als Assistenten können die Forscher sich ChatGPT aber durchaus vorstellen. Jedoch ohne den Menschen, der jede Entscheidung und jeden Design-Vorschlag bewertet, geht es nicht.

(Ende)
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