pte20181212003 Umwelt/Energie, Unternehmen/Wirtschaft

Brexit lässt Energiekosten explodieren

Votum für Austritt aus der Europäischen Union hat Briten 2017 zwei Mrd. Pfund gekostet


Pfund: Entwertung steigert Energiepreise (Foto: stux, pixabay.com)
Pfund: Entwertung steigert Energiepreise (Foto: stux, pixabay.com)

London (pte003/12.12.2018/06:05) Der Brexit kommt britische Konsumenten in Sachen Energiekosten teuer. Bereits 2017, im Jahr nach dem Votum, haben sie im Schnitt 75 Pfund mehr für Strom und Gas gezahlt, so eine Studie des University College London (UCL) http://ucl.ac.uk . Das hat die Briten also zwei Mrd. Pfund gekostet. Verantwortlich dafür war insbesondere das gegenüber Dollar und Euro sinkende Pfund und dadurch steigende Großhandelspreise. Ein harter Brexit würde diese Energiekosten-Explosion laut den UCL-Ökonomen weiter verschärfen.

Teuerung duch Kursverfall

"Die Wechselkurs-Abwertung und die Tatsache, dass Energiepreise heute viel volatiler sind, hat dazu geführt, dass Konsumenten mehr bezahlt haben und in den kommenden Monaten noch höhere Rechnungen erwarten müssen", meint Studien-Erstautor Giorgio Castagneto Gissey. So ist der Großhandelspreis von Gas um 16 Prozent gestiegen. Da dieser knapp zwei Fünftel des Endkundenpreises ausmacht, haben diese 2017 im Schnitt sechs Prozent und damit 40 Pfund mehr bezahlt als noch im Jahr der Brexit-Abstimmung. Der Großhandelspreis von Strom ist sogar um 18 Prozent gestiegen, was plus 35 Pfund auf die durchschnittliche Stromrechnung bedeutet hat.

Die UCL-Forscher haben den Pfund-Euro-Wechselkurs sowie Strom-Großhandelspreise von 2012 bis 2017 analysiert. Das hat gezeigt, dass der Pfund-Verfall nach dem Brexit-Votum zu steigenden Strompreisen geführt hat, die steigende Kosten für Energieimporte widerspiegeln. Der Austrittsbeschluss war dem Team zufolge über zwei Jahre also der wesentliche Energiepreistreiber in Großbritannien. Dieser Trend könnte sich weiter fortsetzen. Speziell ein harter Brexit würde dem UCL-Team zufolge den Briten in Sachen Energiekosten teuer zu stehen kommen.

Parität wirkt sich negativ aus

Das UCL-Team nimmt für seine Schätzung an, dass ein harter Brexit letztendlich zur Pfund-Euro-Parität führen wird. Das entspräche einem Pfund-Kursverfall von zwölf Prozent gegenüber dem 3. November 2018. Unter dieser Annahme würde ein harter Brexit die Briten im ersten Jahr nach dem EU-Austritt von Ende März 2019 bis Ende März 2020 aufgrund weiter steigender Energiepreise rund 1,5 Mrd. Pfund kosten. Der durchschnittliche Konsument würde nämlich 61 Pfund mehr bezahlen, davon 29 Pfund für Strom und 32 Pfund für Gas.

(Ende)
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