Auch Biokunststoff gefährdet die Gesundheit
Schadpotenzial laut Forschern der Southeast University genauso groß wie bei normalem Plastik
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Mikroplastik: generell eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit (Foto: seu.edu.cn) |
Nanjing (pte003/17.04.2025/06:05)
Aus Stärke hergestellte biologisch abbaubare Kunststoffe verhindern zwar die Plastikverschmutzung der Meere. Doch diese Materialien stellen eine möglichweise viel größere Gefahr für Menschen dar. Denn laut Forschern der Southeast University verursachen die Mikropartikel aus diesen Kunststoffen, wenn sie in den menschlichen Körper gelangen, Leberschäden, Stoffwechselprobleme und Ungleichgewichte im Darmmikrobiom.
15 Labormäuse untersucht
Die Experten wollen herausfinden, ob Mikroplastik aus stärkebasiertem Plastik weniger gefährlich ist als winzige Partikel aus erdölbasiertem Kunststoff, der nachweislich Krankheiten verursacht. Sie fütterten jeweils fünf Mäuse drei Monate lang mit plastikfreiem sowie mit bioplastikhaltigem Futter in hoher und niedriger Dosierung. In dieser Testphase untersuchten sie das Organgewebe, die Stoffwechselfunktionen und die Vielfalt im Darmmikrobiom der Tiere.
Die Schäden der Mäusen, die stärkebasiertes Mikroplastik bekamen, waren gravierend. Leber und Eierstöcke waren angegriffen, und zwar stärker bei den Tieren, die hohe Dosen erhalten hatten. Normal gefütterte Mäuse wiesen keine Schäden auf. Zudem beobachteten die Forscher eine veränderte Glukose-Verarbeitung, einschließlich signifikanter Anomalien bei Triglyceriden und Störungen bei molekularen Biomarkern im Zusammenhang mit dem Glukose- und Lipidstoffwechsel. Auch gestörte genetische Signalwege und spezifische Ungleichgewichte der Darmmikrobiota sind festgestellt worden.
Mikroplastik generelle Gefahr
"Eine längere Exposition gegenüber stärkebasierten Mikroplastikpartikeln kann schon in geringer Dosierung zu einem breiten Spektrum an gesundheitlichen Schäden führen, insbesondere zu Störungen des Tagesrhythmus und des Glukose- sowie Lipidstoffwechsels", sagt Yongfeng Deng, einem Experten für die Verbreitung von Mikroplastik.
Mikroplastik, also Kunststoffteilchen mit einer Breite von weniger als fünf Millimetern, gelangt über verunreinigte Wasservorräte, Lebensmittel, Getränke und sogar über intravenöse Infusionen in den menschlichen Körper. Forscher haben Kunststoffpartikel im Blutkreislauf und im Gewebe mit verschiedenen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht.
So hat eine Studie beispielsweise ergeben, dass Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen mehr Mikroplastik im Stuhl aufwiesen. Biologisch abbaubare Kunststoffe werden bisher als sicherere und umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen erdölbasierten Kunststoffen angesehen.
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