pts20180921011 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Asylberechtigt, ohne Job und ohne Zukunftsperspektive? Licht am Ende des Tunnels


Facharbeiterausbildung als Ziel (Foto: AGAN NOE)
Facharbeiterausbildung als Ziel (Foto: AGAN NOE)

St. Pölten (pts011/21.09.2018/09:15) Sie kommen nach Österreich als "Tellerwäscher" auf der Suche nach dem berühmten amerikanischen Traum. Weil es ihnen in ihrer Heimat so gesagt wurde: "In Österreich gibt es Frieden und gut bezahlte Arbeit".

Kein Klischee: Viele Syrer beispielsweise erleben die Enttäuschung erst, wenn sie angekommen sind. Im vermeintlich besseren Leben. Besser ja, denn kriegerische Auseinandersetzung mit Mord, Terror und Todesangst sind hier vor einigen Jahrzehnten beendet (vergessen?) worden.

Zum besseren Leben gehören aber auch Job und Einkommen. Auch mit Asylberechtigung und freiem Zugang zum Arbeitsmarkt: Wer in Afghanistan beispielsweise bereits erfolgreich als Fliesenleger gearbeitet hat, wird in Österreich kaum nahtlos anknüpfen können. Auch schnelles Geld als Hilfsarbeiter zu verdienen, klappt nicht so recht. A2- oder B1-Deutschkenntnisse reichen für die Umgangssprache "am Bau" nicht aus. Reichen oft nicht einmal für ein Bewerbungsgespräch.

Aus der Traum. Oder doch nicht?

Der Fliesenleger aus Afghanistan macht derzeit ein 1,5-jähriges Betriebspraktikum. Zusätzlich verbessert er seine Deutschkenntnisse und nutzt noch weitere fachliche Qualifizierungsmaßnahmen. Nach einem Jahr wird er sich intensiv auf seine Lehrabschlussprüfung als "Platten- und Fliesenleger" vorbereiten. In der halben Lehrzeit hat er somit die Möglichkeit, mit Lehrabschlussprüfung zum Facharbeiter zu werden. Mit eindeutig besseren Berufschancen - und höherem Einkommen.

Der Fachbetrieb, der ihm das Praktikum ermöglicht, trägt aktiv zu Integration bei und hat zudem deutlich geringere Kosten als bei einer klassischen Lehrstelle.

Dieser zukünftige Facharbeiter ist Teilnehmer einer Arbeitsstiftung. Was er am Monatsende auf seinem Konto vorfindet, reicht zum Leben, aber nicht für den amerikanischen Traum. In Stiftungen dieser Art wird Menschen mit Integrationsschwierigkeiten die Eingliederung in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Asylberechtigten, subsidiär Schutzberechtigten, genauso aber auch ÖsterreicherInnen mit multiplen Problemlagen.

Wer also den berühmten amerikanischen Traum hin zum Multimillionär nicht weiter träumen möchte, sondern auf dem harten Boden der Realität gelandet ist - für den könnten Integrationsstiftungen dieser Art tatsächlich den Schritt in ein besseres Leben bedeuten. Allerdings: Bis dahin sind Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit gefragt.

Rückfragen, Fallbeispiele und konkrete Unterstützung: AGAN NOE, Irene Schlögl, Tel. 0664 840 5443

(Ende)
Aussender: AGAN NOE
Ansprechpartner: Irene Schlögl
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