Anpassungsfähigkeit von Unternehmen: Von der Natur lernen

BDU-Fachverband stellt Fachartikelreihe zum Thema Adaptivität vor

Berlin (pts022/15.09.2010/12:45) Unter dem Titel "Wandel erfolgreich gestalten" hat der Fachverband Gründung, Entwicklung und Nachfolge (GEN) im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) am Dienstag in Berlin eine Fachartikelreihe vorgestellt. In acht Beispielen zum Thema "Adaptivität" geben BDU-Experten Antworten auf die Frage, wie sich Unternehmen in turbulenten Zeiten intelligent anpassen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern können. Tenor: Unternehmen können von der Natur lernen. Nicht Größe und Geschwindigkeit zählen fürs Überleben, sondern die Fähigkeit, sich auf veränderte Umfeldbedingungen einstellen zu können.

Die BDU-Experten haben ihr Praxiswissen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Finanzkrise aufbereitet. Rainer Langosch, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes, zu den Erfahrungen, die Berater im Mittelstand in den vergangenen Jahren gemacht haben: "Wir konnten quer durch die meisten Wirtschaftszweige ein rasantes 'Ab und Auf' erleben: Aus hohen Drehzahlen runter in den Kriechgang - und in einigen Branchen wieder umgekehrt. Unternehmen, die sich rechtzeitig angepasst haben, sind auch in solchen Zeiten deutlich besser gefahren."

Kernziel: Handlungsfähig bleiben

Drei Faktoren sind für den BDU-Fachverband GEN von besonderer Bedeutung im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit. "Adaptivität" ist in erster Linie die Schaffung von Voraussetzungen, handlungsfähig zu bleiben (organisatorisch, finanziell, ressourcentechnisch). Zum zweiten beinhaltet sie die vorausschauende Planung, um ausreichend Handlungsalternativen zu haben. Adaptivität setzt schließlich voraus, die grundlegenden Mechanismen für Anpassungsfähigkeit im Unternehmen zu verstehen und auch gezielt anzusprechen.

Langosch weiter: "Spätestens bei der Unternehmensübergabe spielt die Anpassungsfähigkeit eine wichtige, weil werterhaltende und wertsteigernde Rolle." Alf Baumhöfer skizziert in seinem Beitrag, wie Anpassungsfähigkeit Unternehmen attraktiv für mögliche Nachfolger macht. Wolf Kempert und Daniel vom Hofe weisen auf wesentliche Punkte hin, auf die bei der Übergabe zu achten ist. Auch schon vorher hilft Anpassungsfähigkeit bei der Erfolgssteigerung und -sicherung: etwa im Vertriebssystem, Controlling und Qualitätsmanagement. So arbeitet Gerd Schifferdecker das Thema Kostensenkung und Konzentration im Vertrieb aus.

Tugenden gesunden Wachstums nicht aus den Augen verlieren

"Es geht in den Fachartikeln weniger darum, das Rad neu zu erfinden, sondern darum, sich daran zu erinnern, dass man ein Rad hat - und wie es funktioniert", sagt Langosch. "Wir haben zwischen 2003 und 2007 eine Wirtschaftsentwicklung gehabt, die nur eine Richtung kannte: bergauf. Dass ein Teil der Dynamik auf sandigem Untergrund stattfand, haben wir gemerkt, als die Finanzkrise auf die Realwirtschaft durchschlug. Da waren einige Tugenden gesunden Wachstums aus dem Blickfeld geraten."

Nach Auffassung der Unternehmensberater hat die Politik in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Krisenbewältigung durch den Einsatz flexibler Arbeitsmarktinstrumente geleistet. Kurzfristige Arbeitszeit-Anpassungen und flexibilisierende Regelungen zur Kurzarbeit haben es Unternehmen vielfach ermöglicht, Mitarbeiter zu halten. Erfahrung, Sachverstand und Können sind dadurch auch nicht verloren gegangen. Das sei ein Erfolgsmodell für die Wirtschaft, das weltweit beachtete Arbeitsmarkt-Zahlen ermöglicht habe, so Langosch. Es gelte nun, die guten Beispiele für Anpassungsfähigkeit auch in Zeiten des Aufbruchs - und stellenweise bereits wieder boomartiger Dynamik - im Auge zu behalten.

Die Fachartikel sind abrufbar unter: http://www.bdu.de/adaptivitaet.html

Der Fachverband Gründung, Entwicklung und Nachfolge

Der Fachverband Gründung, Entwicklung und Nachfolge (GEN) ist einer von 14 Fachverbänden des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. Alle Berater des Fachverbandes sind Generalisten mit breit angelegtem Wissen. Diese Kompetenz ist ideal für die Begleitung von kleineren und mittelgroßen Unternehmen. Sie beraten von der Gründung über den Unternehmensaufbau bis zur Nachfolge. Die Mitglieder des Fachverbandes sind seit mindestens fünf Jahren als Unternehmensberater tätig und haben sich dem strengen Aufnahmeverfahren unterzogen. Der Fachverband setzt sich intensiv mit der besonderen Problematik der Unternehmensgründung, dem Aufbau und der Entwicklung von Unternehmen sowie mit Fragen der Übernahme bestehender Unternehmen auseinander.

Der BDU
Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) ist der Wirtschafts- und Berufsverband der Managementberater und Personalberater in Deutschland. Er ist der größte Unternehmensberater-Verband in Europa und unter anderem Mitglied im International Council of Management Consulting Institutes (ICMCI), der weltweiten Vereinigung zur Qualitätssicherung in der Unternehmensberatung. Im Verband sind rund 13.000 Berater organisiert, die sich auf rund 530 Mitgliedsfirmen verteilen. Die Mitgliedsunternehmen im BDU besitzen einen Marktanteil von rund 20 Prozent am Gesamtbranchenumsatz.

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