pts20230313005 Politik/Recht, Auto/Verkehr

Angst davor, mit Vater spazieren zu gehen – wegen miserabler Baustellenabsicherungen in ganz Wien

Politik muss handeln: Gehwege verschwinden, oder bleiben bei Bauarbeiten nahezu ungesichert


Wien (pts005/13.03.2023/08:40)

Aktuell berichten mehrere Zeitungen von den Schildbürgerstreichen, die bei der Konzeption und beim Bau von Gehwegen in Wien passieren. Die Zeitungen "Der Standard" und "Falter" schreiben vom Verschwinden der Gehsteige. Nichts da mit der Umsetzung einer Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die FußgängerInnen ab 2023 mehr Platz bringen sollte. Das Gegenteil passiert gerade. Und dort, wo Gehwege bestehen, wird das sichere Passieren durch hunderte unreglementierte und ungekennzeichnete Baustellen zu einem Spießrutenlauf für all jene, die nicht mehr ganz so mobil sind.

"Das Thema Baustellen ist für Menschen, die nicht mehr ganz mobil sind, sehr schwierig. Egal ob mit Rollstuhl, Rollator oder ob jemand an der Hand geführt werden muss. Es sind echte Stolperfallen, gerade wenn man durch die Baustelle gezwungen ist, den Bordsteinrand hinunterzusteigen, um die Absperrung zu überwinden. Gerade unsere Pflegerinnen haben dann immer große Angst um ihre Pfleglinge, weil es ja in ihrer Verantwortung liegt. Warum hier von Seiten der Politik oder dem Straßenbauamt nicht besser auf die Sicherung dieser unzähligen Behinderungen im Straßenverkehr geachtet wird, ist mir ein Rätsel. Bei uns wird alles kontrolliert, aber darum schert sich scheinbar niemand", so Jacqueline Ribisch von Pflege Austria 24 https://www.pflegeaustria24.at. Sie unterstützt die Initiative "sichtbar sicherere Baustellen für Austria" von Ethik pro Austria und wünscht sich handelnde Magistratsabteilungen, aber auch tatkräftige Politiker im Gemeinderat, die sich für sichere Gehwege einsetzen!

"Durch ungesicherte Baustellen in Wien wird jeder Spaziergang zur Gefahr für meinen Vater"

Besonders problematisch sind jene Baustellen, die weder die geforderte Beleuchtung bei Unterführungen haben noch deutlich sichtbare Umleitungen. Manche Baustellen versperren den Gehweg total und das bedeutet für eine ältere oder behinderte Person den Wechsel auf die Straße. Nicht nur der Niveauunterschied zwischen Gehsteig und Straße ist dann ein Problem, sondern auch der unmittelbar vorbeirauschende Verkehr. "Die meisten Pflegepersonen sind Frauen, die sich im wahrsten Sinn des Wortes sehr schwer damit tun, einen schweren Mann sicher an der Hand zu führen oder im Rollstuhl zu schieben. Manchmal wagt man dann aufgrund der Sicherheit nicht mehr, bestimmte Spazierwege zu gehen, weil Baustellen oder zu enge Gehwege ein echtes Unfallrisiko darstellen", so Ribisch.

Kontroll-Forderung an MA28, MA 46, MA37 und an verantwortliche Stadt- und Gemeindepolitiker

Neben Senioren, Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern sind es auch andere Gruppen, die von schlechter Beschilderung und schlechten Absicherungsmaßnahmen an Wiener Baustellen betroffen sind. Egal ob Mütter mit Kinderwagen, Radfahrer oder Blinde: "Es müssten die Standards aus Deutschland, Italien oder sogar aus Amerika übernommen werden und mehr Bedacht auf die Sichtbarkeit und Sicherheit an Baustellen gelegt werden. Wir fordern eine Art Sicherheitskontrollsytem bzw. ein Monitoringsystem, wonach sich Baufirmen an klar umrissene Regeln bei der Baustellenabsicherung halten müssten. Das kann doch nicht so schwer sein für ein Stadträtin Ulli Sima oder einen Dr. Mag. Markus Raab. Gerade hat es wieder einen schweren Unfall an einer Baustelle mit einer Mutter mit Kinderwagen in Salzburg gegeben. Baustellen müssen für Passanten sicherer werden", so Alois Gmeiner von Ethik pro Austria, der alle Betroffenen und Verantwortlichen zu Round-Table-Gesprächen einlädt.

Infos und Anfragen zur Initiative "sichtbar sicherere Baustellen in Austria" unter: http://www.ethikproaustria.at

0699/133 20 234 oder office@ethikproaustria.at



(Ende)
Aussender: Ethik pro Austria
Ansprechpartner: Alois Gmeiner
Tel.: +43 699 133 20 234
E-Mail: office@ethikproaustria.at
Website: www.ethikproaustria.at
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