80 Prozent der Betriebe ohne Risikomanagement
Personalpolitik und Informationsmanagement größte Gefahrenquellen
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arithmetica-Chef Christoph Krischanitz (Foto: fotodienst.at / A. Rauchenberger) |
Wien (pte016/15.02.2012/13:00) In einer immer komplexeren Welt steigen auch für Unternehmen die Risiken. Auf Schwierigkeiten stößt laut Christoph Krischanitz, Geschäftsführer von arithmetica http://www.arithmetica.at , deren Bestimmung. Rund 80 Prozent der Firmen treffen keine Risikovorsorge, obwohl sie dazu in der Lage wären, meint der Experte im pressetext-Interview. Die Verantwortung dafür liege in den Führungsetagen.
Unbekannte Risiken gefährlich
Alarmierend ist für den Fachmann die Unternehmenspraxis, wo sich abgesehen von Musterschülern drei Stadien unterscheiden lassen: Firmen ohne Risikomanagement, Firmen mit begonnenem, aber abgebrochenem Risikomanagement und Firmen, die zwar ein Risikomanagement betreiben, es aber nicht an die Unternehmensstrategie angebunden haben. "Die Budgetbereitschaft für Risikomanagement in den Firmen nimmt aber zu", weiß Krischanitz.
Risikomanagement ist ein "Modethema", findet der Experte, nicht aber vom Prozess her. Für viele Unternehmen bedeutet Risikomanagement "in der Bilanz für schon bekannte Risiken Vorsorge zu treffen". Leider blieben viele auf dieser Stufe stehen. Die tatsächliche Gefahr stellen aber die unbekannten Risiken dar, wogegen es Vorkehrungen zu treffen gelte. Die Kunden würden auch immer "klagsfreudiger", nennt Krischanitz so ein Beispiel.
Risiko-Identifikation am schwierigsten
Für den kreativsten und schwierigsten Prozess beim Risikomanagement hält der Versicherungsmathematiker die Risiko-Identifikation aus hunderten Begriffen und mitunter tausenden Risiken. Methodisch hilfreich wären neben einfachem Brainstorming vor allem Mitarbeiterbefragungen, Prozessanalysen bis hin zu reversen Stresstests. Sinn sei zudem, aus dem Großen ins Kleine zu gehen. "Top-down im Betrieb geht schneller", weiß Krischanitz. "Das beginnt bei der Bilanz und ermöglicht jederzeit ein Zwischenergebnis." Nachteil: Das Unternehmen entwickelt keine Risikokultur.
Als größte Risikoquellen hat der Berater neben einer falschen Personalpolitik ein ungenügendes Informations- und Datenmanagement identifiziert - die Insolvenzursache Nummer eins. Bei jungen Unternehmen fehle es oft an der Nachhaltigkeit im Umsatz und "sehr langfristig" gelte es auf einen allfälligen Qualitätsabbau bei Produkten oder Dienstleistungen zu achten. Nicht passieren sollten mangelnde Marktkenntnisse und schlechte Kundenbeziehungen, die Risiko-Identifikation dafür umso häufiger.
Fotos zur Veranstaltung stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/2914 als Download zur Verfügung.
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