3D-Druckertinte aus Sonnenblumenpollen
Wissenschaftler der Nanyang Technological University sehen neues Hilfsmittel für die Biomedizin
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Sonnenblumen liefern den Rohstoff fürs Bioprinting (Foto: ELG21, pixabay.com) |
Singapur (pte002/27.08.2021/06:05)
Mit einer neuartigen Druckertinte, die Forscher an der Nanyang Technological University in Singapur https://www.ntu.edu.sg/ (NTU) entwickelt haben, lassen sich per 3D-Druck Produkte für den biomedizinischen Bereich herstellen, etwa Gerüste, in die Hautgewebe hineinwächst. Bisher war das nicht möglich, weil die Tinten keinen dreidimensionalen Aufbau zuließen – sie zerflossen buchstäblich, ehe sie eine ausreichende Festigkeit erlangt hatten. Das so genannte Bioprinting soll einmal so weit entwickelt werden, dass ganze Körperorgane aus dem Drucker kommen.
[b]Biokompatibles Nanomaterial[/b]
Die Tinte besteht vor allem aus Pollen der Sonnenblume, einem Nanomaterial, das biokompatibel ist, also vom menschlichen Körper klaglos akzeptiert wird. Sie ist in der Lage, die Form zu halten, wenn sie auf einer Unterlage abgeschieden wird, auch wenn noch mehrere Lagen folgen.
[b]Weiche Strukturen mit guter Haltbarkeit[/b]
„Durch die Abstimmung der mechanischen Eigenschaften von Sonnenblumenpollen haben wir eine Hybridfarbe entwickelt, mit der weiche Strukturen mit guter Haltbarkeit gedruckt werden können", sagt Cho Nam-Joon, NTU-Professor für Materialwissenschaften. Er bescheinigt sich eine „bedeutende Leistung", weil die neue Tinte preiswert und umweltverträglich sei. „Angesichts der Tatsache, dass es zahlreiche Arten von Pollen mit unterschiedlichen Größen, Formen und Oberflächeneigenschaften gibt, lassen sich Pollenmikrogelsuspensionen möglicherweise verwenden, um eine neue Klasse umweltfreundlicher 3D-Druckmaterialien zu entwickeln."
[b]Wundpflaster werden in Form gebracht[/b]
Song Juha, Assistenzprofessor für Chemie- und Bioengineering, der die Tinte gemeinsam mit Nam-Joon entwickelt hat, nennt als Produktbeispiele Wundverbandspflaster und heilende Masken, die sich an die Form des Gesichts anpassen. Bisher eingesetzte Wundabdeckungen könnten zerbrechen, wenn sie an Stellen aufgebracht werden, die sich häufig bewegen. Die Pollenprodukte würden dagegen von vornherein in die Form der Hautoberfläche gebracht, auf die sie geklebt wird. Es sei beispielsweise möglich, die Form einer Nase perfekt zu kopieren.
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