pte20221221004 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Social Web: Suchtpotenzial wie bei Spielen

Mädchen laut Studie der University of Georgia für Facebook und Co und Jungen für Games anfällig


Gaming und Emotionen sind eine brisante Mischung (Foto: SAIYED IRFAN A, pixabay.com)
Gaming und Emotionen sind eine brisante Mischung (Foto: SAIYED IRFAN A, pixabay.com)

Athens (pte004/21.12.2022/06:10)

Die Nutzung sozialer Medien kann ebenso süchtig machen wie Videospiele. Am stärksten betroffen sind Kinder und Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren, sagen Forscher der University of Georgia. Fast 80 Prozent der 350 Befragten zwischen zwölf und 17 Jahren nutzten täglich soziale Medien, wobei TikTok, Instagram und Snapchat die beliebtesten Plattformen sind.

Für einige bereits zwanghaft

Während viele Jugendliche soziale Medien oder Spiele ohne Probleme nutzen, kann es für andere zwanghaft werden. "Auf der ganzen Welt verliert eine kleine Untergruppe von Kindern und Jugendlichen, die Social Media nutzen und spielen, die Kontrolle darüber. Das geschieht, wenn soziale Medien und Gaming zu primären Mitteln werden, um Emotionen zu regulieren", so Erziehungswissenschaftlerin Amanda Giordano. Mädchen seien eher süchtig nach sozialen Medien und Jungen nach Spielen.

"Fähigkeiten zur Emotionsregulation entwickeln sich typischerweise in den ersten Lebensjahren, wenn ein Kleinkind lernt, seine Emotionen mit einer abgestimmten Bezugsperson zu regulieren. Aber aus welchem Grund auch immer klappt das nicht bei allen Kindern. Und so gehen sie durchs Leben und wissen nicht, wie sie in bestimmten Situationen reagieren sollen. Wenn sie auf soziale Medien oder Spiele stoßen, erkennen sie, dass dies eine schnelle und einfache Möglichkeit ist, ihren emotionalen Zustand zu ändern, und können im Laufe der Zeit danach süchtig werden", sagt Giordano.

Psychiater helfen rechtzeitig

Spiele sind der Expertin nach eine Möglichkeit, in einen tranceartigen Zustand zu gelangen und die Probleme der Offline-Welt zu vergessen. Für manche sei dies der einzige Weg, mit ihren Gefühlen umzugehen. Bevor es dazu komme, könnten Psychiater vorbeugende Maßnahmen zu Hause oder in der Schule ergreifen. Diese können Erfahrungen zur Verbesserung der Emotionsregulation für Kinder sowie Psychoedukation und Training für Betreuer umfassen, die sich auf emotionale Unterstützung konzentrieren. Zum Beispiel könnten sie lernen, ihre emotionalen Erfahrungen zu identifizieren und zu kennzeichnen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|