pte20210322004 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

"LipType" erkennt Worte an Lippenbewegung

Sichere Spracheingabe in einer lauten Umgebung und für Behinderte wird möglich


Laxmi Pandey (links), A.S. Arif (Mitte), Gulnar Rakhmetulla (Foto: UC Merced)
Laxmi Pandey (links), A.S. Arif (Mitte), Gulnar Rakhmetulla (Foto: UC Merced)

Merced (pte004/22.03.2021/06:15)

Mit LipType, einem Gerät, das von den Lippen abliest, können Behinderte und Gesunde mit Computern und anderen elektronischen Geräten sicher kommunizieren. Entwickelt haben es Professor Ahmed Sabbir Arif, Chef der Human-Computer Interaction Group, und seine Schülerinnen Laxmi Pandey und Gulnar Rakhmetulla an der University of California in Merced https://news.ucmerced.edu/.

 

[b]Fremde Gespräche belauschen wird unmöglich[/b]

 

„Es gibt viele Missverständnisse, wenn Menschen sprachlich miteinander kommunizieren, insbesondere an lauten Orten oder bei Menschen mit Sprachbehinderungen", sagt Arif. „Aber LipType funktioniert bei Jedem". Es sei ideal für Personen, die sich in einem öffentlichen Raum befinden und private Botschaften übermitteln wollen, ohne dass sie abgehört werden können. Mit LipType können sie lautlos sprechen, indem sie die Worte mit den Lippen formen, ohne sie laut auszusprechen. Eine Kamera nimmt die Bewegungen auf, eine Software, die für jeden Anwender individuelle trainiert werden muss, wertet die Bildfolgen aus und übersetzt sie in einen digitalen Code.

 

[b]Wörter werden digitalisiert[/b]

 

Dieser Code lässt sich wiederum in die Sprache des Geräts übersetzen, das bedient werden soll. In der Regel wird damit ein anderer Computer oder Mikroprozessor gefüttert, der die digitalisierten Wörter in Handlungsanweisungen umsetzt. Es ist auch denkbar, ein Gerät anzuschließen, das den Code wiederum in gesprochene Wörter umsetzt. Dann können Stumme verbal kommunizieren.

 

Um zu testen ob LipType bei den Menschen ankommt testete Arif eine Reihe von Probanden. Dabei ging es auch darum, wie präzise die Umsetzung der Lippenbewegungen in eine digitale Sprache klappt und ob es schnell genug geht. Sowohl Studenten als auch andere Menschen sagten nach Abschluss der Versuche mehrheitlich, sie würden ein solches Gerät gern nutzen. 

 

[b]Revolutionäre Interaktion?[/b]

 

„Menschen mit Behinderungen stehen oft im Abseits", sagt Arif. LipType biete ihnen die Möglichkeit, mobile und andere Geräte durch Spracheingabe genauso zu bedienen wie Nicht-Behinderte. „Der Erfolg von LipType lässt mich glauben, dass es unsere Interaktion mit Computersystemen und auch mit anderen Menschen revolutionieren kann", so Pandey.

 

 



(Ende)
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