pts20200616029 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Glücksspielautomaten - Teil 2: Wenig Zufall, viel Steuerung

Legale Betreiber steuern Automaten-Auszahlungen, Finanzministerium weiß Bescheid


Betreiber steuern Auszahlungen (Foto: Shutterstock)
Betreiber steuern Auszahlungen (Foto: Shutterstock)

Wels (pts029/16.06.2020/21:40) Es handelt sich um einen Mythos, der sich unter Spielern schon lange hält. Angeblich sollen die Glücksspielgeräte gesteuert oder gar manipuliert sein, so vereinzelte Stimmen. In einer mehrteiligen Serie gehen wir diesem hartnäckigen Gerücht nach. Wir recherchieren in Österreich - sieben Monate lang. Wir durchleuchten die Gesetze, versuchen mit den Casino-Betreibern zu reden (erfolglos), konfrontieren das Finanzministerium mit unseren Fragen. Auch mehrere Insider treffen wir. Wir erfahren eine Menge. Es sieht so aus, als handle es sich nicht nur um ein bloßes Gerücht.

Zufall, Glück oder totale Glücksspielautomaten-Steuerung?

Würden Sie an Glücksspielautomaten spielen, wenn Sie wissen würden, dass die Auszahlungsquoten von Menschen gesenkt oder erhöht werden, und weniger der Automat über Gewinn oder Verlust entscheidet als bisher angenommen? Dies ist für den Spieler nicht sichtbar.

Steuerung des Hausvorteils

Aufmerksame Beobachter, die häufig in Casinos sind, werden alle schon Zeugen eines Phänomens geworden sein. Entweder gewinnen viele Spieler auf einmal oder beinahe niemand von ihnen. Ein guter Indikator ist hier der Blick auf die Kontostände der einzelnen Spieler an den Automaten. Es gibt Tage, an denen gefühlt 49 von 50 anwesenden Personen ihr Geld verlieren und weiter Schein für Schein in die Automaten stecken. Und dann gibt es Tage, an denen gefühlt 30 von 50 Personen gewinnen.

Dies liegt aber weniger daran, dass diese Tage weniger oder mehr Glück zu Tage bringen, sondern es geht vielmehr darum, dass die Auszahlungsquote an den schlechten Tagen vom Casino deutlich reduziert wird. Gibt es an den Automaten die sogenannten Freispiele (zusätzliche, kostenfreie Spiele, die große Gewinne auslösen können) zu gewinnen, dann bezahlen diese, sofern sie überhaupt in Erscheinung treten, auffallend wenig. Viel zu wenig, ständig müssen Geldscheine in den Automaten nachgesteckt werden. Es ist an jenen Tagen - oder in genau diesen Stunden innerhalb eines Tages - schlicht und einfach gesagt unmöglich zu gewinnen.

Bildlich beschrieben

Zum besseren Verständnis ein Beispiel von Automaten-Steuerung, theoretisch auf das Spiel Roulette umgelegt: Dies sind jene Tage, die verglichen mit Roulette so sind, als wenn die Kugel zu 90 Prozent immer auf Schwarz fällt, der Spieler aber nur Rot setzen kann. Nicht deshalb, weil es das Glück so will, sondern weil das Casino fast alle roten Felder schwarz überklebt hat. Beim Roulette würde der Spieler diese offensichtliche Änderung der Auszahlung bemerken, da er sie mit seinen eigenen Augen sehen kann. Beim Automatenspiel sieht niemand die Mechaniken im Hintergrund. Die vor Ort tätigen Mitarbeiter und Croupiers beruhigen unruhig werdende Spieler stets: "Wir können nichts ändern, alles ist zu 100 Prozent Zufall, die Automaten sind nicht manipulierbar durch die Mitarbeiter der Casinos, die Automaten sind untereinander nicht verbunden, haben keine Zuleitung, und so weiter."

Die Wahrheit

Die Betreiber geben sich also Mühe, diese Gerüchte sofort im Keim zu ersticken. Nun, wie wir in Teil 1 dieser Serie berichtet haben, können wir einige dieser Aussagen bereits widerlegen.

Lesen Sie den vollen Artikel in unserem Blog: https://www.spielerhilfe.at/gluecksspielautomaten-teil-2-wenig-zufall-viel-steuerung

(Ende)
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