pts20191010008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

COPD: Mehr Luft dank Training und Ventilen


Wien (pts008/10.10.2019/09:00) Mit rund 400.000 PatientInnen allein in Österreich hat sich die chronische Lungenerkrankung COPD zur Volkskrankheit entwickelt. Betroffene können jedoch wirksam dagegen ankämpfen. Besonders die Kombination aus Training und einer neuartiger Ventilimplantation - die unter anderem am Wiener Krankenhaus Nord - Klinik Floridsdorf vorgenommen wird - bringt eine deutliche Steigerung der Lungenfunktion und ein großes Plus an Lebensqualität.

Bei der Ventilimplantation handelt es sich um eine neue Methode, welche die Luftzufuhr von COPD-PatientInnen deutlich verbessert. Dabei wird das Lungenvolumen gezielt verkleinert, indem von einem Emphysem betroffene Lungenteile abgesperrt werden. Zu diesem Zweck werden die Lungenventile minimalinvasiv mittels eines Bronchoskops in die Atemwege der überblähten Bereiche eingesetzt. Sie verschließen sich beim Einatmen, um sich beim Ausatmen wieder zu öffnen. So kann keine neue Luft in die überblähten Bereiche einströmen und die alte Luft entweicht langsam.

Ventilimplantation: Große Hilfe bei den richtigen Voraussetzungen

Angeboten wird die Ventilimplantation unter anderem im Wiener Krankenhaus Nord - Klinik Floridsdorf. Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie im Krankenhaus Nord - Klinik Floridsdorf, erklärt: "Die Ventilimplantation ist keine Routinebehandlung für alle COPD-PatientInnen, es ist eine sehr individualisierte Therapie, nicht jeder kommt dafür in Frage. Sind die persönlichen Voraussetzungen gegeben, ist die Ventilimplantation eine hervorragende Möglichkeit, um die Erkrankung stabiler zu halten und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen."

Eberhard Jordan, COPD-Patient und Gründer der Initiative COPDAktiv, ließ selbst im Jahr 2016 eine Ventilimplantation vornehmen: "Eine Ventilimplantation hilft gewaltig, allerdings benötigt man bestimmte körperliche Voraussetzungen. Und man muss den Willen haben, etwas in seinem Leben zu verändern und zu trainieren. Außerdem braucht man die innere Überzeugung trotz der Erkrankung seinem Leben eine Perspektive zu geben."

Wieder mitten im Leben dank einer ambulanten Rehabilitation

Ebenfalls eine große Hilfe ist gezieltes Training, etwa in Form einer gezielten Rehabilitation, welche Ausdauer, Kraft und Atemmuskulatur verbessert. Dazu Milos Petrovic, stellvertretender ärztlicher Leiter der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation in der Therme Wien Med: "Die medizinische Rehabilitation umfasst alle Maßnahmen, um eine Besserung des Gesundheitszustandes der Betroffenen zu erreichen oder das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten. Die PatientInnen lernen dabei auch mit ihrer Krankheit adäquat umzugehen, um den Alltag möglichst problemlos zu bewältigen."

Angeboten wird eine solche Rehabilitation neben der Therme Wien Med in Oberlaa österreichweit in verschiedenen Einrichtungen, etwa in der Reha Innsbruck. In den beiden genannten Einrichtungen wird die Rehabilitation auch ambulant angeboten - ein großer Vorteil für all jene, die im Berufsleben stehen oder eine stationäre Rehabilitation scheuen. "Im gewohnten Umfeld verbleiben zu können, um sich während der Therapie selbstbestimmt, wohl und sicher zu fühlen, ist ein wesentlicher Bestandteil einer wirksamen Rehabilitation", erklärt dazu Christoph Puelacher, Ärztlicher Leiter der Reha Innsbruck.

myCOPD-Challenge: Neuer Lebensmut, auch mit COPD

Welche Ziele mit COPD durch Training, eine Änderung des Lebensstils und - im konkreten Fall - eine Ventilimplantation erreichbar sind, will die myCOPD-Challenge zeigen. Eberhard Jordan, der aufgrund der Schwere seiner Erkrankung bereits zweimal im Koma lag, hat es sich zum Ziel gesetzt, am 20. November 2019 die 779 Stufen des Donauturms zu erklimmen. Zeitgleich wird die COPD-Patientin Monika Oberdorfer den Sprungturm der Innsbrucker Bergiselschanze besteigen. Dazu Eberhard Jordan: "Die persönliche Herausforderung, diese großen Ziele trotz unserer Lungenkrankheit zu erreichen, ist natürlich eine Riesenmotivation. Viel wichtiger ist jedoch zu zeigen, was mit und trotz COPD alles möglich ist. COPD-Erkrankte sollen durch unsere Aktion neuen Lebensmut schöpfen."

Weitere Informationen:

https://www.mycopd-challenge.com - Website über die Aktion anlässlich des Welt-COPD-Tages

http://mycopd-blog.com - Link zu Eberhard Jordans myCOPD-Blog

(Ende)
Aussender: Hennrich.PR
Ansprechpartner: Daniela Hennrich
Tel.: +43 1 879 99 07
E-Mail: office@hennrich-pr.at
Website: www.hennrich-pr.at
|