pte20191007019 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mikrowellen ebnen Weg für PET-Recycling 2.0

Knackpunkt Depolymerisation - Neues Verfahren der DTU reduziert Energieverbrauch erheblich


Ballen aus gepressten PET-Getränkeflaschen (Foto: Peter von Bechen, pixelio.de)
Ballen aus gepressten PET-Getränkeflaschen (Foto: Peter von Bechen, pixelio.de)

Lyngby (pte019/07.10.2019/12:30) Das Recycling von PET-Flaschen könnte dank eines neuen Verfahrens der Dänischen Technischen Universität (DTU) http://dtu.dk künftig deutlich weniger Energie erfordern und damit umweltschonender werden. Die Forscher schmelzen das Material nicht ein, wie es sonst üblich ist, um wiederverwertet zu werden, sondern behandeln es mit Mikrowellen. Dieser Prozess führt zur sogenannten Depolymerisation, die langen Molekülketten, aus denen der Kunststoff besteht, werden dabei aufgebrochen. Die PET-Flasche kehrt gewissermaßen zu ihrem Ursprung zurück.

Effizient und industriell nutzbar

PET wird aus Monomeren hergestellt. Dabei handelt es sich um Terephthalsäure und Ethylenglycol. Genau diese Rohstoffe entstehen bei der Behandlung der Flaschen mit Mikrowellen. Forschungsleiter Ioannis V. Skiadas beschreibt das Verfahren so: "Durch die Kombination von Mikrowellenbehandlung und einer wohlbekannten chemischen Reaktion haben wir einen einzigartigen Prozess für das PET-Recycling entwickelt, der ökonomisch effizient und industriell einsetzbar ist."

Die PET-Zerlegung mit Mikrowellen hat das Schweizer Unternehmen GR3N http://gr3n-recycling.com aus Castagnola entwickelt. Es setzt auf Geräte von Fricke und Mallah Microwave Technology aus dem deutschen Peine. Die weitere Aufarbeitung des depolymerisierten PETs übernimmt Skiadas. "Unsere Aufgabe ist es, daraus auf chemischem Weg die Original-Zutaten zur Herstellung von neuem PET-Material zu machen", so der Chemieingenieur. Das gelinge mit einem komplexen Reinigungsprozess.

Auch Textilhersteller interessiert

Es kommt laut den Wissenschaftlern nun darauf an, die neue Technik zu optimieren und den Energieverbrauch weiter zu senken. Das aus den Rohstoffen hergestellte neue PET testen bereits mehrere Unternehmen, die Flaschen herstellen. Auch Textilproduzenten gehören dazu, die aus PET-Fasern Kleidungsstücke herstellen, etwa die Modekette Hennes & Mauritz. Das Projekt läuft noch bis 2020.

(Ende)
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