pte20181023018 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

App-Löschung schützt vor Überwachung nicht

Neue Recherchen von "Bloomberg" decken ausgeklügelte Verwendung von Push-Nachrichten auf


Apps: Entwickler bemerken eine Deinstallation (Foto: William Hook, unsplash.com)
Apps: Entwickler bemerken eine Deinstallation (Foto: William Hook, unsplash.com)

New York (pte018/23.10.2018/10:30) Entwickler können mit Tools von Drittanbietern Nutzer ausfindig machen, auch wenn diese eine ihrer Apps erst vor Kurzem deinstalliert haben. Laut einem "Bloomberg"-Bericht helfen die sogenannten "Uninstall-Tracker" den App-Unternehmen auch dabei, die abgesprungenen Nutzer mit Anzeigen zu bombardieren, die darauf abzielen, sie wieder zurückzugewinnen.

Nutzung von Push-Nachrichten

Sowohl iOS- als auch Android-Geräte bleiben von der Anwendung dieser neuen Methode nicht verschont. Unternehmen wie Adjust, AppsFlyer, MoEngage, Localytics und CleverTap bieten derzeit die neuen Uninstall-Tracker an. Gewöhnlich sind diese als Teil eines Bundles von Entwickler-Tools enthalten. Zu den Kunden dieser Anbieter gehören dem Bericht nach seit geraumer Zeit bereits bekannte Unternehmen wie T-Mobile US, Spotify Technology und Yelp.

Laut dem Artikel waren Entwickler immer in der Lage, sogenannte stille Push-Benachrichtigungen zu verwenden, um installierte Anwendungen in regelmäßigen Abständen zu pingen, ohne den Benutzer dabei zu warnen. Wenn die App dem Entwickler jedoch nichts zurücksendet, wird die App als deinstalliert protokolliert und die Tools zur Deinstallationserkennung fügen diese Änderungen der Datei hinzu, die der eindeutigen Werbe-ID des mobilen Geräts zugeordnet ist.

Immer mehr illegale Aktivitäten

Kritiker warnen bereits, dass diese Vorgehensweise gegen Apple- und Google-Richtlinien verstößt. In diesen gebe es klare Regelungen gegen die Verwendung von automatischen Push-Benachrichtigungen zum Erstellen von Werbekreisen. Aus diesem Grund vermuten Branchenbeobachtert bereits, dass ein konsequentes Einschreiten der Smartphone-Hersteller gegen diese neuartige Praxis nicht lange auf sich warten lassen wird.

"Im besten Fall kann das Deinstallations-Tracking dazu verwendet werden, um Bugs zu beheben oder Apps auf andere Weise zu verfeinern, ohne die Benutzer mit Umfragen oder anderen aufdringlichen Tools zu belästigen. Aber die Fähigkeit, das System über seine ursprüngliche Absicht hinaus zu missbrauchen, veranschaulicht die Bindung, die das moderne Internet begleitet", so Jeremy Gillula von der Electronic Frontier Foundation http://eff.org .

(Ende)
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