pte20180403001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Transgender: Gewählter Name gut für Psyche

Umfassende Nutzung hilft gegen Depression und Selbstmordgedanken


Androgyn: Ein neuer Name kann wichtig sein (Foto: Ben Weber, unsplash.com)
Androgyn: Ein neuer Name kann wichtig sein (Foto: Ben Weber, unsplash.com)

Austin (pte001/03.04.2018/06:00) Wenn Transgender-Jugendliche einen selbst gewählten Namen möglichst frei in der Schule, am Arbeitsplatz und auch daheim nutzen können, ist das sehr gut für ihre Psyche. Das zeigt eine Studie unter Leitung der University of Texas at Austin https://utexas.edu . Demnach sinken Depressions- und Selbstmordrisiko bei einem sehr offenen Umfeld massiv gegenüber jenen Transgendern, die in ihrem Alltag an ihren Geburtsnamen gefesselt sind.

Gesunde neue Identität

"Viele Kids, die Transgender sind, haben einen anderen Namen gewählt als den, den sie bei der Geburt erhalten haben", betont Stephen T. Russell, Professor für Humanentwicklung und Familienwissenschaft an der University of Texas. Für die Jugendlichen ist es offenbar wichtig, dass dieser Name als Teil ihrer Gender-Identität auch wirklich Verwendung findet. "In umso mehr Umfeldern sie ihren bevorzugten Namen nutzen können, desto besser ist ihre mentale Gesundheit", fasst Russell die aktuellen Studienergebnisse zusammen.

Das Team hat für die Untersuchung Transgender-Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren befragt, ob sie ihren gewählten Namen in der Schule, am Arbeitsplatz, daheim sowie unter Freunden nutzen können. Jene, die das in allen vier Lebensbereichen tatsächlich können, haben demnach 71 Prozent weniger schwere Depressionen als Transgender-Jugendliche, die überall ihren Geburtsnamen nutzen müssen. Schon ein einziger namensoffener Lebensbereich senkt wiederum die Selbstmordgedanken um 29 Prozent. "Ich widme mich seit fast 20 Jahren der Forschung zu LGBT-Jugendlichen, und sogar ich war davon überrascht, wie deutlich dieser Zusammenhang ist", meint Russell.

Geschlechtsfrage

Tatsache ist, dass viele Vornamen geschlechtsspezifisch sind. Der Geburtsname von Transgender-Jugendlichen verträgt sich also oft nicht mit ihrer Gender-Identität. Daher kann das Umfeld solcher Jugendlichen diese durch das Zulassen und akzeptieren eines gewählten Namens bestärken. "Es ist praktisch, junge Menschen dabei zu unterstützen, ihren gewählten Namen zu nutzen", meint Russell. "Es zeigt Respekt und ist für die Entwicklung angebracht."

(Ende)
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