pte20110729012 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Twitter-Gewitter: Seattles Polizei spamt User zu

Zwölf Stunden lang Tweet an Tweet - Hunderte entsagen Followership


Polizei-Motorrad: Alle Einsätze wurden getwittert (Foto: pixelio.de, M. Beßler)
Polizei-Motorrad: Alle Einsätze wurden getwittert (Foto: pixelio.de, M. Beßler)

Seattle/St. Andrä-Wördern (pte012/29.07.2011/13:30) Das Seattle Police Department http://seattle.gov/police hat im Zuge der Bewerbung des am 2. August stattfindenden Events "National Night Out Against Crime" seine Twitter-Community verärgert. Die Behörde, die bei der Mikroblogging-Plattform unter dem Namen @SeattlePD registriert ist, hat ihre Follower von Dienstag auf Mittwoch zwölf Stunden lang mit Tweets über alle Kleinstdelikte, die in dieser Zeit in Seattle verübt wurden, regelrecht bombardiert.

Aktionismus ankündigen

"Es ist nicht zielführend, aus allen Rohren bei Twitter zu feuern. Wenn das Police Department Aktionismus plant, dann sollte es dies im Voraus kommunizieren und seine Follower um ihre Meinung dazu bitten", unterstreicht Social-Media-Experte Günter Exel http://guenterexel.com gegenüber pressetext. Dem Experten zufolge muss die Seattler Polizei anderenfalls mit einem Schwund an Followern rechnen. Dem Bericht nach haben sich hunderte Nutzer verabschiedet.

Einige der 10.000 Follower zeigten sich empört über das unverhoffte Tweet-Bombardement. "Als das Department mein Handy sprengte, musste ich die Followership aufgeben", lässt sich ein User zitieren. Der Frust geht jedoch noch weiter: "Meiner Meinung nach werden die Follower missbraucht", so ein anderer. Sprecher Sean Withcomb zeigt wenig Einsicht. Man sei von einem 2008 gegründeten Blog 2009 auf Twitter umgesattelt und werde auch weiterhin posten.

Trotz Kritik wenig Einsicht

"Sinnvoll, zielführende Kommunikation, die sich selbst in ihrem Tun begründet, sieht anders aus", meint Exel auf pressetext-Nachfrage. Die Strategie des Seattle Police Department bleibt weiterhin die gleiche. "Die Öffentlichkeit soll mitgenommen werden", so Withcomb. Hanson Hosein, Director of Master Communcations, zeigt Bedenken. Das maschinengewehrartige Herausschießen von Meldungen dürfte den Beziehungsaspekt zu den Usern vernachlässigen.

(Ende)
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