pte20100729021 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Super Mario verliert Anziehungskraft

Nintendo verweist auf ruinösen Preiskampf mit Microsoft und Sony


Spielekonsole: Nintendo behält trotzdem Gewinnprognose bei (Foto: pixelio.de, Sarah Grazioli)
Spielekonsole: Nintendo behält trotzdem Gewinnprognose bei (Foto: pixelio.de, Sarah Grazioli)

Tokio/Stuttgart (pte021/29.07.2010/13:55) Der traditionsreiche Computerspiele-Hersteller Nintendo http://nintendo.com muss im ersten Quartal einen herben Rückschlag wegstecken. Wie der Konzern heute, Donnerstag, bekannt gab, beläuft sich der Verlust der vergangenen drei Monate auf 25,22 Mrd. Yen (rund 221 Mio. Euro). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wird das Ausmaß dieser Zahl deutlich. Im ersten Quartal 2009 erzielten die Japaner noch einen Nettogewinn von 42,32 Mrd. Yen.

Absatz von DS-Konsolen halbiert

Das Management macht den ruinösen Preiskampf zwischen den Spielekonsolen-Produzenten für die Quartalsmisere verantwortlich. Auch hadert das Unternehmen mit dem weiter starken Yen, der den Export der Ware weltweit teuer macht. Die Probleme des unter anderem für die Spielkonsole Wii bekannten Herstellers zeigen sich mit Blick auf die aktuelle Absatzstatistik. Von April bis Juni konnte der Konzern nur rund 3,15 Mio. DS-Spielekonsolen verkaufen. Ein Jahr zuvor waren es mit 5,97 Mio. Stück noch fast doppelt so viele.

Aber auch im einst florierenden Software-Geschäft sieht sich der Unterhaltungsriese schwerer Konkurrenz gegenüber. In dem Segment brachen die Verkäufe von 29,01 Mio. auf 22,42 Mio. Stück ein. Auch wenn der Gesamtumsatz Nintendos im ersten Quartal um 25,6 Prozent auf 188,65 Mrd. Yen sank, gibt sich die Führungsspitze kämpferisch. So bleibt das Unternehmen bei seiner Gewinnprognose für das März 2011 endende Geschäftsjahr. Der Nettogewinn soll auf 200 Mrd. Yen anwachsen. Außerdem hofft Nintendo auf einen Umsatz von 1,4 Bio. Yen.

Konsolenmarkt wird von Social Games profitieren

Während sich die Absatzzahlen bei Spielen mehr und mehr eintrüben, konnten sowohl Sony als auch Microsoft ihre Umsätze mit PayStation 3 bzw. Xbox 360 gegenüber dem Vorjahr steigern. Dieser Erfolg wird jedoch überschattet von einem 71-prozentigen Rückgang bei den Nintendo-DS-Verkäufen. Nichtsdestotrotz zählte der DS zu den besten Verkaufsplattformen im April. Im Hardware-Markt fielen die Erlöse im April um 37 Prozent auf 249,3 Mio. Dollar.

"Mittelfristig wird auch der Konsolenmarkt von Social Games profitieren, denn diese erweitern das Publikum und sorgen dafür, dass Core-Titel mit sozialen Features ausgestattet werden", so Steffen P. Walz, Games-Berater und Geschäftsführer der Firma sreee http://sreee.com , gegenüber pressetext. Im Aufeinanderprallen von Core- versus Casual-Industrie spiegelt sich für den Experten die Industriekontroverse zwischen reiner Produkt- bzw. Content-Getriebenheit und den neuen Online-Möglichkeiten von Service-Geschäftsmodellen wider.

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