pte20100313009 Tourismus/Reisen, Umwelt/Energie

CO2-Kompensation für Kreuzfahrer

atmosfair präsentiert bei ITB Berlin neues Konzept


Emissionen aus Kreuzfahrten können auch kompensiert werden (Foto: Weitlaner)
Emissionen aus Kreuzfahrten können auch kompensiert werden (Foto: Weitlaner)

Berlin (pte009/13.03.2010/13:45) Die Kompensation von Treibhausgasen ist in den vergangenen Jahren populär geworden. Das Prinzip ist einfach: Mit einem freiwilligen Beitrag können Privatpersonen Klimaschutzprojekte finanzieren. Bei der ITB-Berlin http://www.itb-berlin präsentiert atmosfair http://www.atmosfair.de das neueste Projekt - eine Kompensation für Kreuzfahrten.

"Trotz der Vielzahl der verschiedenen Emissionen und Schadstoffe, die von Schiffen verursacht werden, haben wir in unserer Rechnung nur die CO2-Emissionen berücksichtigt", so Philipp Poll, IT-Produktentwickler von atmosfair im pressetext-Interview. "Wir haben in einer Studie erhoben, wie viel CO2 die gängigsten Kreuzfahrtschiffe produzieren." Aus den Schiffsstammdaten und den Maschinendaten haben die Experten berechnet wie viel CO2 pro Passagier emittiert wird.

Emissionen hängen nicht von Auslastung ab

Ein 114.500 BRZ-Schiff mit 42 MW für das Vortriebssystem und 26,4 MW für den Hotelbetrieb emittiert bei der Höchstgeschwindigkeit von 22,5 Knoten 919 Tonnen CO2 pro Seetag. "Die Geschwindigkeit des Schiffs ist sehr wichtig für die absoluten CO2-Emissionen", erklärt Poll. Wenn die Geschwindigkeit auf 18 Knoten reduziert wird, vermindern sich die Emissionen auf 659 Tonnen.

Das bedeutet, dass zur Berechnungsgrundlage die angegebene Kreuzfahrtgeschwindigkeit herangezogen wird. Der Anteil der CO2-Emissionen am Vortrieb beträgt rund 70 Prozent, die restlichen 30 Prozent entfallen auf den Hotelbetrieb. Beim Hotelbetrieb entfallen zwölf Prozent auf Heizung, Kühlung und Lüftung, sechs bis acht Prozent auf Beleuchtung sowie je zwei Prozent auf Abwasser und Müll, Küchenbetrieb und Hilfssysteme. "90 bis 95 Prozent der absoluten CO2-Emissionen hängen übrigens nicht von der Auslastung ab", so Poll.

Größere Schiffe haben geringere Emissionen

Mit zunehmender Schiffsgröße wachsen die absoluten CO2-Emissionen leicht unterproportional mit der BRZ. Die CO2-Emissionen je Passagier sinken annähernd proportional mit der Auslastung. "Wegen des 70 zu 30-Verhältnisses von Vortriebs- zu Hotelemissionen haben größere Kreuzfahrtschiffe geringere Emissionen pro Passagier", erklärt der Experte.

Bei einer achttägigen Karibikkreuzfahrt ab Miami betragen die CO2-Emissionen für zwei Personen in einer Balkonkabine rund drei Tonnen CO2. Für den Flug von Frankfurt nach Miami für zwei Personen kommen noch 10.560 kg CO2 hinzu. Im Vergleich dazu produzieren 12.000 Kilometer Autofahren mit einem Mittelklassewagen rund zwei Tonnen CO2.

Vielseitige Projektunterstützung weltweit

2009 hat atmosfair 2,8 Mio. Euro aus Spenden erhalten. 200.000 Euro aus kommerziellen Einnahmen - für CO2-Bilanzierungen - kommen noch hinzu. 92 Prozent der Einnahmen wurden direkt für Klimaschutzprojekte verwendet. Nur acht Prozent der Einnahmen wurden für Personal, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung ausgegeben. "Pro Buchung wurden durchschnittlich 26 Euro an atmosfair gespendet", so Poll.

Mit Erlösen aus den Kompensationszahlungen wurde beispielsweise ein 12,8 MW-Wasserkraftwerk in Honduras errichtet. Dieses Kraftwerk gewährleistet der Landbevölkerung eine sichere Stromversorgung. Zudem werden damit Arbeitsplätze geschaffen und ein Aufforstungsprojekt forciert. In Indien wurde ein Kraftwerk, das Biomasse aus Ernteabfällen nutzt, in Betrieb genommen. Mit Gadhia Solar und der deutschen GTZ wurden 18 Großküchen, die Krankenhäusern, Schulen und Tempeln mit Essen versorgen, mit Solar-Parabolspiegeln ausgestattet.

Zurzeit arbeitet atmosfair gemeinsam mit der Entwicklungsorganisation BORDA aus Bremen an der Planung eines Projektes zu dezentralem Abfallmanagement in Indonesien. Ziel ist hier, die Reduktion schädlicher Klimagase aus Mülldeponien.

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Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
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