Mikrokreditfonds: Anleger profitieren von sozialem Engagement
Geringes Ausfallrisiko und enormer Bedarf kurbeln Geschäft an
Hamburg/Frankfurt am Main (pte037/16.01.2008/13:58) Deutschen Finanzdienstleistern ist es augrund einer Änderung im Investmentgesetz ab sofort möglich, Publikumsfonds aufzulegen, die in sogenannte Mikrokredite investieren. So können Privatanleger Rendite und Entwicklungsmanagement leichter als bisher verbinden und Kreditnehmern in Entwicklungsländern helfen, die über weniger als zwei Dollar pro Tag verfügen. Experten zufolge bietet sich ein solches soziales Investment an, da in den betroffenen Ländern häufig kein regulärer Zugang zu Bankdiestleistungen besteht und das Ausfallrisiko von Kleinstkrediten von weniger als 100 Dollar in Asien bei nur 0,7 Prozent liegt.
"Vor der rechtlichen Neuerung war diese Anlageform in erster Linie institutionellen Anlegern und vermögenden Privatkunden vorbehalten. Mit der Novelle des Investmentgesetztes in Deutschland wird der Zugang für Privatanleger erheblich vereinfacht. Das Interesse der Anleger ist groß, wobei bisher größtenteils kirchliche Banken ihre Pläne vorgelegt haben. Solche Fonds haben ein duales Renditeprofil und können daher als sozial motivierte Anlageform bewertet werden", sagt Deutsche-Bank-Analyst Raimar Dieckmann im Gespräch mit pressetext.
Die rechtliche Optionserweiterung, diesem Thema nun auch erstmals Publikumsfonds widmen zu können, lockt das Interesse internationaler Finanzinstitute. Branchenkenner sehen für Anleger wie Banken mit Mikrokrediten aber auch den Vorteil einer Gewinnsteigerung, da konventionelle Darlehensarten meistens eine höhere Ausfallrate erzielen. Positiv bewertet wird die Gesetzesnovelle auch von der Deutschen Bank: "Mikrokredite sind nicht mehr nur ein Thema für Kirchen und Stiftungen. Sie wecken auch das Interesse der Finanzmärkte", zitiert die Financial Times Deutschland den Deutsche-Bank-Chefökonomen Norbert Walter.
Vor der Änderung des deutschen Investmentgesetzes mussten Privatanleger Mikrokreditfonds direkt bei der Investmentgesellschaft nachfragen, da diese Anlageform nicht beworben werden durfte. Die Zukunft dieses Investmenttrends in Form von Fonds sehen Finanzexperten gegenwärtig für gegeben und verweisen darauf, dass jeder Anleger ohne hohe Mindestsumme investieren kann. Mikrokreditfonds bieten sich für sozial denkende Investoren demnach vor allem zur Risikominderung eines bestehenden Anlageportfolios an, da sich diese unabhängig von der Konjunktur der Industrieländer entwickeln. Folglich sind sich Vermögensverwalter darin einig, dass sich eine Beimischung von Mikrofinanzinvestments als effizientes Instrument zur Diversifikation eignet.
Laut aktuellen Schätzungen der Deutschen Bank http://www.deutsche-bank.de wird sich das Volumen des in dieser Asset-Klasse veranlagten Kapitals bis 2015 auf rund 25 Mrd. Dollar summieren. Vor dem Hintergrund der Zahl potenzieller Kreditnehmer in Höhe von einer Mrd. Menschen, sei der Markt derzeit noch am wachsen und verspräche ein großes Potenzial.
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