pte20031219009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Studie beweist: Bergluft positiv für Herz und Kreislauf

Mittlere Höhenlagen bieten optimale Gesundheitseffekte


Köln (pte009/19.12.2003/10:38) Ein deutsches Forscherteam hat die Wirkung von Höhenaufenthalten auf den menschlichen Körper untersucht: Demnach sind die besten Höhenlagen, auch für Patienten, die an Herz-Kreislauferkrankungen leiden, zwischen 1.000 und maximal 3.000 Metern. Nach der Studie bietet der Aufenthalt in mittleren Höhenlagen messbar positive Auswirkungen auf die Funktion von Herz, Kreislauf und Lunge. Die optimale Wirksamkeit entfalten höhenbedingte Klimareize dabei in Lagen um 2.000 Meter, berichtet die Universität Köln http://www.uni-koeln.de .

"Langzeituntersuchungen von Personen, die sich zu Kuraufenthalten in Höhenkliniken befunden hatten, führen zu dem Ergebnis, dass in der Mehrzahl der Fälle eine Fortdauer der gesundheitlich wünschenswerten Veränderungen noch Monate nach der stationären Behandlung nachweisbar ist", so Thomas Becker, der die Studie am Zentrum Anatomie der Universität zu Köln verfasste. "Die zwei markantesten Befunde, Pulsberuhigung und Blutdrucksenkung, bleiben auch nach Rückkehr in die tiefergelegene Umgebung über einen Zeitraum von bis zu acht Monaten stabil", führt der Experte aus. Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems werden häufig von Zweifeln geplagt, ob sie den klimatischen Belastungen eines Urlaubsaufenthaltes in bergigen Regionen gewachsen sind. "Diese Ungewissheit kann jetzt durch die neuen Studienergebnisse entkräftet werden", berichtet der Experte.

Nach der Studie löst der Aufstieg aus dem Flachland in höher gelegenes Gebiete zunächst eine dosierte Stressreaktion aus. Diese dauert in der ersten Anpassungsphase etwa sechs Stunden. Dabei kommt es zu erhöhtem Puls und zu einer beschleunigten Atemfrequenz. "Ursächlich hierfür ist der in Höhenlagen zunehmend geringere Sauerstoffdruck in der Umgebungsluft. Die für Herz-Kreislauf-Patienten bedeutsame Frage der Blutdruckwerte ergab nur unwesentliche Veränderungen im Sinne einer vorübergehenden leichten Erhöhung", erklärt Becker. Die nachfolgende Akklimatisationsphase zur Einstellung des Stoffwechsels auf das reduzierte Sauerstoffangebot dauert etwa sieben Tage. Der Experte rät, während dieser Phase größere Belastungen zu vermeiden. "Die volle körperliche Leistungsfähigkeit wird erst während der zweiten und dritten Woche erreicht", ergab die Studie. Grundsätzlich benötigen körperlich trainierte Menschen kürzere Zeiten der Adaptation an Höhenlagen als Untrainierte.

Das abschließende Urteil der Untersuchung ergab, dass von den beschriebenen positiven Auswirkungen auf den menschlichen Organismus jedoch alle profitieren können, egal ob Leistungssportler, normale Urlauber oder Patienten in Rehabilitationskliniken. In der Rehabilitation haben sich Bergwanderungen in Höhenlagen zwischen 800 und 2.000 Meter, bei denen ein Höhenunterschied von bis zu 500 Meter überwunden werden muss, als besonders wirkungsvolle Trainingsmaßnahmen in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewährt.

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