pts20000202036 Technologie/Digitalisierung, Umwelt/Energie

FMK kritisiert unseriöse Vorgangsweise der Mobilfunkgegner

Rechtssicherheit in Österreich dringend erforderlich


Wien (pts036/02.02.2000/15:00) Eine offene Diskussion, abseits von Polemik und Demagogie zu führen, wird angesichts der unseriösen und nach wissenschaftlichen Kriterien unhaltbaren Diskussion um die vermeintliche Gesundheitsgefährdung durch Handys und Basisstationen zunehmend schwerer. Die Aussagen auf der gestrigen Pressekonferenz des Institutes für Umwelthygiene und des Instituts für Krebsforschung der Universität Wien - aber auch die Positionierung der Wiener Umweltanwaltschaft, die den Anspruch erhebt, die Bevölkerung zu vertreten - sind unhaltbar und stellen eine schwere Diffamierung international anerkannter Wissenschafter dar.

Dass eine Handvoll österreichischer "Experten" darüberhinaus auch die Glaubwürdigkeit namhafter österreichischer Wissenschafter, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Strahlenschutzorganisation in Frage stellt, löst eine gewisse Befremdung aus. "Eine ernsthafte und sachliche Auseinandersetzung wäre angebracht, geht es doch um ein wichtiges Thema, das die Bevölkerung verunsichert", so Michaela Reeh vom Forum Mobilkommunikation, "unabhängig von den vielfältigen persönlichen Beweggründen einzelner Akteure".

An international anerkannten Institutionen orientieren
Das FMK hält unmißverständlich fest, dass sich das Forum und seine Mitgliedsunternehmen weiterhin - und vor allem aus Gründen der gesellschaftlichen Verantwortung - ausschließlich an den wissenschaftlich fundierten Aussagen, Richtlinien und Empfehlungen von Institutionen wie der Internationalen Strahlenschutzorganisation und der WHO orientiert. Diese Institutionen bedienen sich der Erkenntnisse von internationalen Experten aus den Bereichen Medizin, Technik und Biologie, welche auch bereit sind, sich einem seriösen wissenschaftlichen Diskurs und den wissenschaftlichen Kriterien der Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit und Reproduzierbarkeit zu unterziehen.

Österreichische Grenzwertdiskussion ohne wissenschaftliche Basis
Die aktuelle österreichische Grenzwertdiskussion ist angesichts der im Juli 1999 als EU-Ratsempfehlung zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung gegenüber elektromagnetischen Feldern als unangebracht zu betrachten. "Die Kontroverse ist in erster Linie politisch motiviert, der Berechnung des sogenannten Salzburger Vorsorgewertes liegt keinerlei wissenschaftliche Basis zugrunde", so Reeh. "Vielmehr handelt es sich um eine Fehlinterpretation korrekter wissenschaftlicher Arbeiten vom Mainzer Schlafforscher Dr. Röschke durch Dr. Oberfeld, Umweltreferent der österreichischen Ärztekammer und medizinischer Amtsachverständiger der Abteilung Umweltmedizin der Landessanitätsdirektion Salzburg. In einer offenen wissenschaftlichen Diskussion zwischen Dr. Röschke und Dr. Oberfeld wurde unmissverständlich klargestellt, dass sich der Autor strikt von der missbräuchlichen Verwendung seiner Forschungsergebnisse distanziert, während Dr. Oberfeld die fehlerhafte Interpretation eingestanden hat.

FMK fordert Rechtssicherheit für Netzausbau
Für Betreiber und Industrie besteht jedoch derzeit ein klares Manko: der erforderliche Netzausbau und die ständige Netzverdichtung zur Versorgung von derzeit 4,3 Millionen Telefonkunden ist aufgrund der emotional geführten Diskussionen und der Verunsicherung von Bevölkerung und Behördenvertetern undurchführbar geworden. Ein längst fälliges Regulativ im Bereich nichtionisierender Strahlung - ein diskussionswürdiger Gesetzesentwurf dazu liegt seit einem Jahr in der Lade und ist offensichtlich aufgrund wahlkampftaktischer Überlegungen nie in die Begutachtung gegangen - die Beteiligung des Gesundheitsressorts in allen Fragen um die Gesundheitsdiskussion sowie eine klare Positionierung des Wirtschaftsministeriums im Interesse des Wirtschaftsstandortes Österreich sind hoch an der Zeit.

Das Forum baut darauf, dass mit der jüngst verabschiedeten Ratsempfehlung der Europäischen Union mittelfristig europaweit harmonisierte Grenzwerte realisiert werden, das heißt in nationales Recht einfließen können. Die Verunsicherung der Bevölkerung durch widersprüchlichste und auf keinerlei wissenschaftlicher Grundlage basierende Spekulativwerte ist fortgeschritten genug.

"Die rechtliche Situation ist unbefriedigend, rein programmatische Reden der Politiker sind zuwenig: was wir fordern, ist Rechtssicherheit beim Netzausbau. Besonders in Anbetracht der bevorstehenden UMTS Lizenzvergabe und der weiterhin zunehmenden Bedeutung moderner Kommunikationstechnologien im globalen Umfeld ist das Desinteresse verantwortlicher Entscheidungsträger nicht länger akzeptabel", schliesst Michaela Reeh vom Forum Mobilkommunikation.

Subskribieren Sie sich auch auf unserer Homepage unter
"Presse-Subskriptionsservice" http://www.fmk.at/medieninfo

(Ende)
Aussender: Forum Mobilkommunikation
Ansprechpartner: Michaela Reeh
Tel.: 01/588 39-38
E-Mail: reeh@feei.wk.or.at
Website: www.fmk.at/
|