pts19970411001 Politik/Recht

Hostasch startet Nachfolgeanalyse der österreichischen Sozialversicherung


Wien (pts001/11.04.1997/11:14) "Unsere Gesellschaft befindet sich in rapidem und dauerndem Wandel. Dieser Wandel wirkt sich besonders auf öffentliche Institutionen und damit auch auf die Sozialversicherung aus", stellte Sozialministerin Lore Hostasch anläßlich der ersten Info-Konferenz im Rahmen der Nachfolgeanalyse zur Organisation der österreichischen Sozialversicherung fest. Vor mehr als hundert Verantwortlichen aus der Sozialversicherung präsentierte die Ministerin politische Eckpunkte, die sich auf die Untersuchungsinhalte der neuen Studie beziehen: "Insbesondere der Gedanke der Solidarität und alle damit zusammenhängenden Fragen, wie Pflichtversicherung, Riskengemeinschaft, Versichertennähe werden weiterhin bestimmende Elemente der Sozialversicherung sein", hob Hostasch hervor.
"Bewährte und uns vertraute Werte des Sozialsystems werden unter dem Deckmantel der Erhaltung der Finanzierungsmöglichkeit des Sozialstaats oder der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft von verschiedenen Seiten massiv in Frage gestellt," argumentierte die Sozialministerin. Diesen Trend gelte es, durch besondere Versichertennähe zu stoppen. "Es muß höchste Priorität haben, daß uns die Menschen nie als Apparat oder als Institution 'ertragen' müssen, sondern sich mit ihrem modernen und kundenfreundlichen Dienstleistungsunternehmen, mit ihrer Versicherung, identifizieren können", betonte Sozialministerin Hostasch.
Die Häusermann-Analyse aus dem Jahre 1992 habe bestätigt, daß die gesetzliche Sozialversicherung auf dem richtigen Weg sei. Sie habe aber auch gezeigt, daß - wie in jedem System - noch Potentiale zur Verbesserung schlummern.
Utl.: Warum eine Folgeanalyse ?
Um diese Potentiale in optimaler Weise zu aktivieren, sei nun eine Folgeanalyse mittels EU-weiter Ausschreibung initiiert worden. "Jedes System muß sich laufend aktuellen Erfordernissen anpassen, d. h. sich laufend reformieren", stellte die Sozialministerin fest. Diese Reform sei als Fortsetzung des evolutionären Weges zu sehen.
Sozialministerin Hostasch appellierte deshalb an die Verantwortlichen und die MitarbeiterInnen der Sozialversicherung, dieses ehrgeizige Projekt mit aller Energie zu unterstützen. "Nützen wir die Chance, die Sozialversicherung als modernes, kundenorientiertes Dienstleistungsunternehmen zu präsentieren", schloß Hostasch.

(Ende)
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