pts20090922021 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

100.000 Blockheizkraftwerke für einen Spezialmarkt?


Köln (pts021/22.09.2009/11:46) Der Energieanbieter LichtBlick kündigt die Installation von 100.000 Blockheizkraftwerken (BHKW) von Volkswagen an. Mit einem so genannten "Schwarmstromkonzept" sollen die BHKW zu einem Kraftwerk vernetzt werden. "Die LichtBlick-BHKW eignen sich aufgrund ihrer großen Dimensionierung sicherlich für Mehrfamilienhäuser oder Schwimmhallen, aber keineswegs für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Daher sind diese BHKW für Spezialanwendungen in einem sehr kleinen Markt", so der Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), Andreas Lücke.

BHKW gibt es übrigens nicht erst seit letzter Woche, wie Licht-Blick suggeriert. Deutsche Hersteller produzieren und vertreiben seit Jahren hoch effiziente, allerdings für große Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. kleine Betriebe richtig dimensionierte BHKW. Annähernd 8.000 solcher kleineren BHKW gehen heute jährlich in den Markt. Damit verfügt die im BDH organisierte Industrie über jahrelange Erfahrungen mit Strom erzeugenden Heizungen. Der Markt für das groß dimensionierte LichtBlick-Angebot dürfte aufgrund des eingeschränkten Einsatzgebietes nur wenige 100 Stück im Jahr ausmachen.

Ein Blick auf die wirtschaftliche Seite des LichtBlick-Angebots wirft viele Fragen auf. So nimmt Lichtblick 5.000 Euro vom Kunden und bleibt dennoch Eigentümer der Anlage. Zudem erhält LichtBlick staatliche Investitionszuschüsse und die Einspeisevergütung für den produzierten Strom. Investiert dagegen der Hauseigentümer selbst in ein BHKW, erhält er bis zu 10.000 Euro an Direktzuschuss vom Bund und die Einspeisevergütung für die produzierten Kilowattstunden Strom. Warum Hauseigentümer die attraktive Förderung einem Energieversorger überlassen sollen, bleibt das Geheimnis des Geschäftsmodells von LichtBlick.

Auch sollte der Presserummel um LichtBlick den Blick nicht dafür verstellen, dass zum Beispiel moderne Brennwerttechnik in Kombination mit solarthermischen Anlagen, aber auch Wärmepumpen und Holzzentralheizungen energetisch, wirtschaftlich und von den Emissionen her den großen BHKW ebenbürtig sind. Privat betriebene BHKW, aber auch die anderen technisch hoch anspruchsvollen Lösungen bieten den weiteren Vorteil, keine Fremdeigentümer in Form eines Energieanbieters ins eigene Haus lassen zu müssen.

BDH: Verband für Effizienz und erneuerbare Energien
Die im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) organisierten Unternehmen produzieren Heizungssysteme, wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen, Solaranlagen, Lüftungstechnik, Steuer- und Regelungstechnik, Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizsysteme, Brenner, Speicher, Heizungspumpen, Lagerbehälter, Abgasanlagen und weitere Zubehörkomponenten. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschafteten im Jahr 2008 weltweit einen Umsatz von 12,3 Mrd. Euro und beschäftigten rund 62.000 Mitarbeiter. Auf den internationalen Märkten nehmen die BDH-Mitgliedsunternehmen eine Spitzenposition ein und sind technologisch führend.

(Ende)
Aussender: BDH Presseteam vom VME - Verlag und Medienservice Energie,
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