pte20080605003 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Simpsons-Sprecher kassieren 400.000 Dollar pro Folge

Einkommen von Synchronsprechern üblicherweise deutlich geringer


Simpsons-Stimmen sind Gold wert (Foto: thesimpsons.com)
Simpsons-Stimmen sind Gold wert (Foto: thesimpsons.com)

Hollywood (pte003/05.06.2008/06:10) Die Kultfiguren der Zeichentrickserie The Simpsons bringen ihren Stimmgebern ein beachtliches Honorar ein. Laut US-Medienberichten kassieren die Original-Sprecher von Homer, Bart, Marge und Lisa für eine einzige Episode in der neuesten Staffel rund 400.000 Dollar. Auf diese Gage habe sich das Filmstudio 20th Century Fox http://www.foxmovies.com , von dem die Simpsons produziert werden, gestern mit den Schauspielern hinter den Trickfiguren geeinigt. Die Verhandlungen hatten sich wie bei den meisten anderen Hollywood-Produktionen in den vergangenen Monaten als äußerst zäh erwiesen. 20th Century Fox befand sich mehrere Monate in Gesprächen mit den Synchronschauspielern und musste den Start der aktuellen Staffel deshalb sogar verschieben.

Bislang erhielten die Simpsons-Sprecher rund 360.000 Dollar pro Episode. Nachdem nun endlich eine Einigung auf das neue Honorar erzielt wurde, beginnt auch die Synchronisierung der neuen Folgen, die ab Herbst in den USA ausgestrahlt werden. Weil die Staffel verschoben werden mussten, wird es allerdings nur 20 anstatt den üblichen 22 Episoden geben. Laut Bericht des Variety Magazines haben sich Dan Castellaneta (Homer), Julie Kavner (Marge), Nancy Cartwright (Bart) und Yeardley Smith (Lisa) bereits zu einer ersten Ansicht der aktuellen Staffel eingefunden. Die Stimme von Bösewicht Mr Burns, Harry Shearer, befinde sich allerdings noch immer bei der Abstimmung einzelner Details seines neuen Vertrages. Castellaneta wird darüber hinaus in Zukunft auch eine Rolle in der Produktion übernehmen und als Autor der Serie fungieren.

Solche Super-Gagen sind mit dem herkömmlichen Einkommen eines Synchronsprechers nicht zu vergleichen. "Ein normaler Sprecher erhält im Regelfall rund 60 Euro für sein Erscheinen, plus je sieben Euro pro Take, der synchronisiert wird", erklärt Michael Haacke, Geschäftsführer der Film- & Fernseh-Synchron GmbH (FFS) http://www.ffs-synchron.eu , im Gespräch mit pressetext. Natürlich gebe es auch in Deutschland bei besonders großen Produktionen oder Filmen, die von Promis synchronisiert werden, Sondergagen, die dann in den fünfstelligen Bereich gingen. "In solchen Fällen werden die Gagen von den Marketingabteilungen ausgehandelt. In erster Linie geht es dann um das Vermarktungspotenzial, das durch den Einsatz einer prominenten Stimme entsteht", so Haacke.

Zwischen den Simpsons-Sprechern und dem Filmstudio hat es nicht zum ersten Mal harte Verhandlungen gegeben. Bereits 2004 hatten die Synchronschauspieler die Arbeit verweigert, um eine Erhöhung ihrer Gehälter durchzusetzen. Damals waren die Stimmen der Simpsons etwa 125.000 Dollar pro Folge wert. Die Stimmgeber argumentieren, sie würden zumindest einen Teil des riesigen Kuchens aus der internationalen Vermarktung der Simpsons verdienen. Immerhin bringt die Kultserie weltweit mehrere Mrd. Dollar ein. Die Studiobosse ihrerseits allerdings halten dem entgegen, dass die Kultfiguren nicht mehr in selber Weise das Publikum fesseln, wie das einmal der Fall war. Das bestätigen auch jüngste Quoten aus den USA - die Zuschauerzahlen sanken in der letzten Staffel um acht Prozent gegenüber der vorhergehenden.

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