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Besseres Textverständnis durch Latein

Antike Sprache hilft beim Lesen


Köln (pte025/25.02.2005/14:19) Das Erlernen der lateinischen Sprache hat nach Untersuchungen eines deutsches Wissenschaftlers der Kölner Universität wesentliche Vorteile: Neben dem besseren Verständnis der Grammatik verstehen Kommilitonen, die ihre Schulzeit mit einem Latinum abgeschlossen haben, auch literarisch anspruchsvollere Texte wesentlich besser als jene ohne diese Qualifikation, berichtet die Universität zu Köln http://www.uni-koeln.de .

Wolfgang Dieter Lebek, Ordinarius für Klassische Philologie an der Universität zu Köln, hat mit Hilfe eines Tests das Leseverständnis von Studierenden anhand von neun ausgewählten Texten deutschsprachiger Autoren von Lessing über Kant bis Sigmund Freud untersucht. Studierende, die Latein gelernt hatten, konnten die Texte wesentlich besser verstehen. In der Untersuchung stellte sich heraus, dass lediglich ein Viertel aller Probanden sämtliche Texte richtig verstanden hatte. Die restlichen drei Viertel von ihnen hatten unter dem Zeitdruck eine mehr oder weniger große Fehlerquote produziert. Dagegen lag der Anteil der Studierenden, die sämtliche Texte richtig verstanden hatten, bei den Studierenden mit Latinum bei einem Drittel und damit deutlich höher.

Wie die Untersuchung weiter verdeutlicht, kann der überlegene Einfluss des Latinums auf den Grad des deutschen Textverständnisses auch nicht durch die Teilnahme am Leistungskurs Deutsch kompensiert werden. Vielmehr zeigt sich, dass Studierende, die am Grundkurs Deutsch teilgenommen haben, aber ein Latinum aufweisen, hinsichtlich des deutschen Textverständnisses ihren Kommilitonen, die einen Leistungskurs Deutsch ohne das Latinum absolviert haben, überlegen sind.

Der Philologe empfiehlt Universitäten, die ihre Studenten frei wählen können, für alle Fächer, bei denen gehobenes deutsches Textverständnis verlangt wird, Studenten mit Latinum zu bevorzugen.

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