pts20130128019 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Österreichische Heumilchwirtschaft mit Absatzplus

Heumilch zu 100 Prozent in Vermarktung - mehr Wertschöpfung für Bauern


Obmann Karl Neuhofer, Koordinator Andreas Geisler (Copyright: ARGE Heumilch)
Obmann Karl Neuhofer, Koordinator Andreas Geisler (Copyright: ARGE Heumilch)

Wien/Innsbruck (pts019/28.01.2013/13:50) Die ARGE Heumilch Österreich, die Vereinigung von rund 8.000 Heumilch-Lieferanten und 60 Verarbeitern, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit unseren Aktivitäten die Nachfrage nach österreichischer Heumilch zu steigern und damit die Wertschöpfung für die Heumilchbauern, die Verarbeiter und die Vermarkter zu erhöhen. Das ist uns im Vorjahr erneut gelungen", bilanziert Obmann Karl Neuhofer. Die gesamte österreichische Heumilchmenge - 400 Millionen Kilogramm - sei 2012 in die Vermarktung gegangen. Ein Viertel der Menge ist Bio-Heumilch.

Deutlicher Mehrwert

"Für unsere Bauern ist besonders die Entwicklung des Heumilch-Zuschlags erfreulich", sagt Neuhofer. Dieser lag 2012 bei rund 4 Cent pro Kilogramm und hat sich damit seit dem Start der Heumilch-Offensive im Jahr 2009 verdreifacht. "Für die Heumilchbauern bedeutet das einen jährlichen Mehrwert von zwölf Millionen Euro", erklärt Neuhofer. 2013 werde man umfangreiche Aktivitäten setzen, um die europaweit einzigartige Heumilchwirtschaft in Österreich zu stärken.

Mehr Absatz, mehr Umsatz

Der Absatz von Heumilch-Produkten in Österreich hat sich 2012 um fast acht Prozent auf 41.000 Tonnen erhöht. Die weiße Palette legte dabei um mehr als acht Prozent auf nahezu 36.000 Tonnen zu, der Käsebereich um rund ein Prozent auf 4.500 Tonnen. Andreas Geisler von der ARGE Heumilch: "Damit entwickelte sich die Heumilch deutlich besser als der Gesamtmarkt. Der Absatz von Molkereiprodukten insgesamt sank im Vorjahr um 0,5 Prozent, während Heumilchprodukte um acht Prozent zulegten. Beim Umsatz betrug die Steigerung 12,6 Prozent. Etwa die Hälfte der Heumilchprodukte geht in den Export."

ARGE Heumilch gegen einstweilige Verfügung

Gegen die vom Landesgericht Salzburg erlassene einstweilige Verfügung, welche die Verwendung des Slogans "Die reinste Milch" bis auf Weiteres untersagt, wird die ARGE den Instanzenweg gehen und beim OGH Revisionsrekurs erheben. "Wir werden im Sinne unserer mehr als 8.000 Heumilchbauern und rund 60 Verarbeiter alle Rechtsmittel ausschöpfen", sagt Geisler. Der Antrag auf Unterlassung wurde durch den Tiroler Großbauern und Industriellen Fritz Egger eingereicht.

Von der Fibel bis zum Kinderbuch

Um die Konsumenten von den Vorzügen der Heumilch zu überzeugen, nutzte die ARGE im Vorjahr alle wichtigen Kommunikationskanäle: von Print über TV und Plakat bis Online. Im Mittelpunkt stand dabei Genussbotschafter Joachim Gradwohl. "Ein weiteres Highlight war die Vorstellung unserer Wiesen-, Weiden- und Almfibel, mit der wir aufzeigen, welchen Beitrag die heimischen Heumilchbauern zum Artenreichtum und zur nachhaltigen Pflege der Kulturlandschaften leisten", erläutert Geisler. Überdies präsentierte die ARGE das Kinderbuch "Mmmh, so gut schmeckt Heumilch!", das dem Nachwuchs auf unterhaltsame und spielerische Weise die Besonderheiten von heimischer Heumilch näherbringt.

Die Aktivitäten der ARGE wurden mit mehreren Preisen bedacht: Das Kinderbuch gewann beim großen Werbepreis "EDward" die Kategorie Direktmarketing. Darüber hinaus holte die ARGE Österreichs begehrtesten Werbepreis, den Gold-Effie in der Kategorie Food & Beverages, mit dem die Effizienz und Kreativität der Kampagne gewürdigt wurde.

Hohes Niveau

Das hohe Niveau der österreichischen Heumilch-Verarbeiter wurde bei den traditionellen Qualitätswettbewerben untermauert: Bei den World Cheese Awards 2012 in Birmingham wurde "ALMA Vorarlberger Bergkäse mind. 10 Monate gereift" der Bergsennerei Lutzenreute mit der begehrten Super-Goldmedaille ausgezeichnet und damit in die Riege der weltbesten Käse aufgenommen. Eine Goldmedaille beim weltweit größten Käsewettbewerb erhielt die Sennerei Schnifis für "Der echte Schnifner Bergkäse". Jeweils fünf Silber- und Bronzemedaillen gingen an weitere Mitgliedsbetriebe der ARGE Heumilch.

Erfolge auch in Österreich: "Rupp Bergkäse 12 Monate gereift" und "Pfefferrebell" der Sulzberger Käserebellen wurden als beste heimische Käsesorten mit dem Käse-Kaiser prämiert. Heumilchpionier und Käseproduzent Gerhard Woerle aus Henndorf bekam für sein Lebenswerk den Ehren-Käse-Kaiser. Bei der Käsiade holten die Heumilch-Betriebe sieben Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen.

2013: Nachhaltigkeit im Fokus

Für das Jahr 2013 hat sich die ARGE Heumilch einiges vorgenommen, kündigt Geisler an: "Wir werden uns auf den gesamten Lebensmittelhandel konzentrieren und wollen die guten Bekanntheitswerte bei den Konsumenten stärken und ausbauen."

Außerdem stehen die "inneren Werte" der Heumilch im Mittelpunkt: Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und Genuss. Geisler: "Heumilchwirtschaft ist die ursprünglichste und traditionellste Form der Landwirtschaft. Das ist die Kernbotschaft unserer Kampagne 2013."

Die ARGE will aufzeigen, wie nachhaltig die Heumilchwirtschaft in Österreich arbeitet. Geisler: "Auf Österreichs Wiesen, Weiden und Almen wachsen rund 1.000 Gräser und Kräuter. Die Heumilchwirtschaft trägt maßgeblich dazu bei, diese Artenvielfalt für die kommenden Generationen zu sichern." Außerdem werde man 2013 verstärkt thematisieren, wie die Heumilchbauern mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung wertvolle Ressourcen schonen, Stichwort Wasserfußabdruck: "Für einen Liter Heumilch werden nur 100 Liter Wasser benötigt - vom Futter über das Putzen des Stalls bis zum Tränken der Tiere. Bei der Milchproduktion in der industrialisierten Landwirtschaft sind es bis zu 400 Liter Wasser pro Liter Milch."

Neue Fibel, neues Kinderbuch

Neben der klassischen Offensive in Print, TV, Plakat und online wird die ARGE heuer eine Kuhartenfibel, ein Rezeptheft sowie ein neues Kinderbuch auf den Markt bringen. Geplant ist weiters ein eigenes Käsewörterbuch. Die erfolgreiche Aktion "Essen ist fertig", mit der auf den Start der Weidesaison aufmerksam gemacht wird, findet eine Fortsetzung.

Über die Heumilch
Bei der Heumilchwirtschaft handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milcherzeugung: Die österreichischen Heumilch-Kühe ernähren sich im Sommer von Gräsern und Kräutern auf den heimischen Wiesen, Weiden und Almen, im Winter kommt Heu oder Getreideschrot in den Trog. Gärfutter wie Silage ist strengstens verboten. Sämtliche Produkte werden kontrolliert gentechnikfrei hergestellt.

Als einzige weltweit arbeiten die Mitglieder der ARGE nach einem strengen Regulativ, dessen Einhaltung von unabhängigen, staatlich zertifizierten Stellen kontrolliert wird.

Hauptproduktionsgebiete der Heumilch sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich sowie die Steiermark. In Österreich liegt der Heumilchanteil an der Gesamtproduktion bei 15 Prozent, in Europa bei lediglich drei Prozent.

Die ARGE Heumilch im Internet: http://www.heumilch.at

(Ende)
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Ansprechpartner: MMag. Bernhard Tschann
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