pts20180924030 Umwelt/Energie, Bauen/Wohnen

Ökostrombericht: Herausragendes Windjahr 2017

Windstromzuwachs letztes Jahr überdeckt, dass immer weniger Windräder in Österreich gefördert werden


St. Pölten (pts030/24.09.2018/17:10) Wie der heute präsentierte Ökostrombericht zeigt, konnte die geförderte Ökostrommenge aus Windenergie im letzten Jahr um 17% erhöht werden. Alle Windräder in Österreich konnten zusammen 7 TWh Windstrom erzeugen, das entspricht 11 % des österreichischen Stromverbrauches. "Allerdings verdeckt das sensationelle Windjahr 2017 die Tatsache, dass seit 2015 immer weniger Windräder gefördert werden, da der Ausbau nur gebremst erfolgt", erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und fordert ein rasches 'Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz', das den nötigen Ausbau auch ermöglicht, damit 2030 eine 100-prozentige erneuerbare Stromversorgung möglich wird.

Der heute veröffentlichte Ökostrombericht weist für 2017 eine gesteigerte Windstrommenge um 17 % aus, welche von der OeMAG übernommen wurde. In Summe ist von 5,7 TWh gefördertem Windstrom zu lesen. Zusätzlich sind bereits Windräder mit einer Leistung von 600 MW nicht mehr in der Förderung und verkaufen ihren Windstrom am Strommarkt. So konnten letztes Jahr in Summe fast 7 TWh Windstrom erzeugt werden, was 11 Prozent des österreichischen Stromverbrauches entspricht. "Es freut mich, dass die Windkraft eine der wichtigsten Stromquellen geworden ist", berichtet Moidl und führt weiter aus: "Letztes Jahr war ein ausgesprochen gutes Windjahr, das deutlich über dem Durchschnitt gelegen ist."

Anzahl der geförderten Windräder geht zurück

"Das tolle Jahresergebnis der Windkraft ist leider nur eine Seite der Medaille, denn die Anzahl der in Österreich geförderten Windräder nimmt Jahr für Jahr ab", so Moidl. Wurden vor vier Jahren noch über 140 neue Anlagen in einem Jahr errichtet, sind es dieses Jahr nur noch 70 Anlagen. Im Jahr 2015 wurden noch 988 Windräder gefördert. 2019 werden es nur mehr 799, also 20 % weniger, sein. "Das heißt, es werden weniger neue Windräder errichtet als alte Anlagen aus der Förderung fallen, und das seit 2015", erklärt Moidl und ergänzt: "Hier bedarf es dringend eines Gegensteuerns mit einem wirksamen neuen 'Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz' und einer Regelung für die sofortige Umsetzung von bereits bewilligten Projekten, damit dieser Trend aufgehalten werden kann. Wir müssen dringend beim Ausbau der Windkraft wieder an die Größenordnung unserer ausbaustarken Jahre herankommen."

500 MW neue Windkraftleistung pro Jahr nötig

Um das Ziel "100 Prozent erneuerbare Stromversorgung" erreichen zu können, ist ein Windkraftausbau von 120 Windrädern mit einer Leistung von 500 MW pro Jahr nötig. Bis 2030 kann so die Windkraft mit einer Gesamtleistung von 7.500 MW 22,5 TWh Strom erzeugen und mehr als ein Viertel des Stromverbrauches abdecken. "Dies ist aber nur dann möglich, wenn das 'Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz' diesen Ausbau, den wir 2014 bereits einmal erreicht hatten, im nächsten Jahrzehnt auch ermöglicht und verstetigen kann", erklärt Moidl und ergänzt abschließend: "Aus den Erfahrungen in Europa ist dabei eines klar: Die Festlegung der Förderung muss administrativ vergeben werden. Mit Ausschreibungen bei der Windkraft sind, wie viele internationale Erfahrungen zeigen, die Ziele unerreichbar."

(Ende)
Aussender: IG Windkraft
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