pts20060908015 Tourismus/Reisen, Forschung/Entwicklung

Das Handy als erweiterte Kulturinformationstafel -

Denkbare zukünftige Anwendungsmöglichkeit von Videotelefonie im Tourismusbereich


Wien (pts015/08.09.2006/11:21) Kultureller Inhalt ist ein immer bedeutsamer werdender Aspekt des Tourismus(-angebots) und somit der Tourismuswirtschaft insgesamt. In einem Workshop im Zuge der EVA 2006 Vienna-Konferenz haben ExpertInnen aus dem Tourismus- und IT-Bereich ihren Ideen für den Einsatz von digitalem Content und Videotelefonie im Tourismusbereich freien Lauf gelassen. Die Ergebnisse sind vielfältig, originell, vor allem aber technisch umsetzbar.

Vom 27. bis 30. August war Wien erstmals Austragungsort einer Konferenz im Rahmen des europäischen EVA-Konferenz-Netzwerks (Electronic Imaging and the Visual Arts & Beyond, http://www.eva-vienna.at). An der Konferenz nahmen ForscherInnen aus dem Bereich des Kulturerbes bzw. dem Technologiebereich sowie VertreterInnen von Kultureinrichtungen aus 14 Ländern teil.

Da der Kulturtourismus eine immer größere Bedeutung gewinnt, fand am 30. August im Zuge der Konferenz mit dem Generalthema "Digitales kulturelles Erbe - eine wichtige Grundlage für den Tourismus" ein Workshop zum Thema "IT und Kulturtourismus" statt. Der Workshop wurde von Univ.-Prof. Dr. Karl Fröschl, dem wissenschaftlichen Direktor des EC3 - E-Commerce Competence Center, und Dr. Johann Stockinger von der OCG -Österreichischen Computer Gesellschaft geleitet. Als Vorbereitung für die Diskussion wurde in Impulsreferaten erläutert, wie digitaler Content generiert, visualisiert und über 3G-Telephonnetzwerke verteilt werden kann. Am Beispiel des österreichisch-slowakischen Kooperationsprojektes UbìqVistas konnten die TeilnehmerInnen selbst ausprobieren, was derzeit im Bereich mobiler Video-Tourismusanwendungen schon möglich ist. Im Zuge des Ubìqvistas-Projektes wurden sowohl an der Gloriette des Schlosses Schönbrunn in Wien als auch am Rathausplatz in Bratislava schwenkbare Videokameras angebracht. Mittels UMTS-Technologie können diese Kameras z.B. per Handytastatur angerufen und gesteuert werden. Der Anwender selbst kann Blickwinkel und Fokus der Kamera bestimmen. Die Workshop-TeilnehmerInnen konnten so vom Seminarraum aus ihren Blick von der Gloriette aus über Wien schweifen lassen.

Hier soll die Entwicklung jedoch nicht stehen bleiben. Die TeilnehmerInnen waren daher aufgefordert, Ideen für zukünftige Anwendungsmöglichkeiten von digitalem Content in Verbindung mit Videotelephonie zu entwickeln. Die Ideen der TeilnehmerInnen füllten mehrere Flipchartseiten. Am Ende der Diskussionsrunde waren noch lange nicht alle Ideen ausgeschöpft.

Eine mögliche Anwendungsidee steht in Ergänzung zu Informationstafeln an beispielsweise historischen Gebäuden. Bringt man an historischen Gebäuden optische Marker an, so braucht ein Tourist, der nähere Informationen zu dem Gebäude oder den Personen, die darin lebten, möchte, lediglich den Marker mit seinem Handy zu fotografieren. Ein Content Managment System schickt daraufhin Informationen (Text, Audio, Bild, Live-Content, etc.) mit Bezug zu dem Gebäude an das Handy. Möglich wäre auch, dass der interessierte Urlauber sich mittels der Handytastatur je nach Interesse durch die dargebotenen Informationen navigieren kann, wodurch wiederum Anwendungen für museumsdidaktische Konzepte denkbar werden.

Alleine an diesem Beispiel sieht man, dass den Ideen kaum Grenzen gesetzt sind und Informationstechnologien einen wesentlichen Beitrag für den Kulturtourismus beinhalten. Prof. Fröschl fasst dies mit folgenden Worten zusammen: "Reisen heißt, sich selbst in fremden Umgebungen zu begegnen; digitale Kommunikationstechnologien können vielleicht einen Beitrag dazu leisten, diese Begegnungen in einen virtuellen Erlebnisraum hinein auszudehnen."

Kontakt
Martina Peclinovsky
E-Commerce Competence Center - EC3, Donau-City-Straße 1, A-1220 Wien
Tel: +43-1-522 71 71-23, Fax: +43-1-522 71 71-71
E-Mail: martina.peclinovsky@ec3.at, http://www.ec3.at

(Ende)
Aussender: Electronic Commerce Competence Center EC3
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