Sepsis: Statine senken Sterblichkeit massiv
Reduktion um 39 Prozent realisiert - Restliche Behandlung dauert jedoch erheblich länger
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Notaufnahme: Patienten mit einer Sepsis landen hier sehr häufig (Foto: pixabay.com, Franklin Alvear) |
Tianjin (pte002/10.06.2025/06:05)
Je früher Patienten mit einer Sepsis behandelt werden, desto besser sind ihre Aussichten. Das zeigt eine groß angelegte Kohortenstudie des Tianjin Medical University General Hospital. Diese hat jetzt erstmals nachgewiesen, dass die ergänzende Behandlung mit Statinen die Überlebenschancen verbessert. Sie steht laut Caifeng Li mit einer um 39 Prozent geringeren Mortalität bei schwerkranken Patienten in Zusammenhang. Die Werte wurden 28 Tage lang nach einer Spitalseinweisung erfasst.
Riesige Datenbank ausgewertet
Die Forscher haben die Datenbank "MIMIC-IV" ausgewertet. Sie umfasst anonymisierte Infos von 265.000 Patienten. Diese sind zwischen 2008 and 2019 im Beth Israel Deaconess Medical Center of Boston entweder in der Notaufnahme oder auf der Intensivstation behandelt worden. Erfasst wurden nur Patienten mit einer Sepsis, die länger als 24 Stunden im Krankenhaus blieben.
Das Team hat die Ergebnisse von Patienten, die während ihres Aufenthalts Statine erhielten, mit jenen von Patienten verglichen, die kein derartiges Medikament erhalten hatten. Normalerweise ist bei derartigen Studien nur schwer auszuschließen, dass eine unbekannte Variable die Verschreibung beeinflusst hat. Daher wurde mittels "Propensity Score Matching" versucht, das Risiko einer derartigen Verzerrung zu minimieren.
Hierzu ist ein statistisches Modell entwickelt worden, um einen Wahrscheinlichkeitswert zu ermitteln, dass ein bestimmter Patient, basierend auf seinen Krankenakten, Statine erhalten würde. Danach wurde ein passender Patient mit einem ähnlichen Ergebnis identifiziert, der diese Medikamente nicht erhielt. Beim letzten Sample erhielten 6.070 schwerstkranke Patienten Statine. Bei weiteren 6.070 Patienten war das nicht der Fall.
Eindeutige Ergebnisse gefunden
Die Primäranalyse hat sich auf die Sterblichkeit aufgrund aller Ursachen in einem Zeitraum von 28 Tagen konzentriert. Zusätzlich ist die Dauer des Krankenhausaufenthalts, der Einsatz einer künstlichen Beatmung und die kontinuierliche Nierenersatztherapie erhoben worden. Die Sterblichkeit lag bei den Patienten mit Statinen bei 14,3 Prozent. Ohne die Einnahme von Statinen lag dieser Wert bei 23,4 Prozent. Das entspricht einer relativen Reduzierung um 39 Prozent.
Bei der Gabe von Statinen verlängerte sich jedoch die Dauer der künstlichen Beatmung und jene einer kontinuierlichen Nierenersatztherapie im Durchschnitt um 26 Stunden. Li kommt zu dem Schluss, dass Statine eine schützende Wirkung haben und die klinischen Ergebnisse bei einer Sepsis verbessern können. Die Forschungsergebnisse sind im Fachmagazin "Frontiers in Immunology" nachzulesen.
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