pte20211011012 Auto/Verkehr, Unternehmen/Wirtschaft

Deutsche Reifenproduktion erreicht Tiefststand

Rückgang um 40,6 Prozent gegenüber 2015 - Corona-Pandemie und Chip-Lieferprobleme schuld


Autoreifen: Produktion erreicht Tiefststand (Foto: pixabay.com, pixel2013)
Autoreifen: Produktion erreicht Tiefststand (Foto: pixabay.com, pixel2013)

Wiesbaden (pte012/11.10.2021/11:06) Die coronabedingt rückläufige Nachfrage nach Neuwagen in Deutschland sowie Engpässe bei Chips haben die Automobilproduktion gedrückt und 2020 zu einem Tiefststand bei der Herstellung von Pkw-Reifen geführt. Wie das Statistische Bundesamt http://destatis.de heute, Montag, bekanntgegeben hat, wurden 2020 nur rund 36,3 Mio. Pkw-Reifen produziert - rund ein Viertel (26,6 Prozent) weniger als im Vorjahr und damit ein Rückgang um 40,6 Prozent gegenüber 2015.

Trend setzt sich fort

Den Statistikern nach setzt sich dieser auch in diesem Jahr fort. Im ersten Halbjahr lagen die Produktionszahlen zwar 20 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, aber immer noch deutlich unter dem Niveau im vergleichbaren Vorkrisenzeitraum (minus 25,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019). Der Produktionsrückgang in Deutschland spiegelt sich auch in den Umsätzen der Reifenhersteller wider. Diese erwirtschafteten 2020 rund 4,9 Mrd. Euro und verzeichneten damit ein Umsatzminus von 19,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im längerfristigen Vergleich gingen die Umsätze um mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) zurück. 2015 lagen sie noch bei insgesamt 6,7 Mrd. Euro.

Auch der Außenhandel mit Pkw-Reifen hat unter den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten. 2020 wurden mit 74,8 Mio. Autoreifen rund 13,4 Prozent weniger eingeführt als 2019. Die Ausfuhrmengen lagen mit 54,5 Mio. Stück ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahres. Dies setzte sich auch im ersten Halbjahr 2021 fort: Zwar stieg sowohl die Einfuhr (plus 23,7 Prozent) als auch die Ausfuhr (plus 16,7 Prozent) zum Vorjahreszeitraum, das vergleichbare Vorkrisenniveau wurde jedoch nicht erreicht (gegenüber dem ersten Halbjahr 2019: Import minus 6,5 Prozent; Export minus 16,7 Prozent).

Rohstoffpreise ziehen an

Lieferengpässe und eine große weltweite Nachfrage sorgen seit Längerem für wachsende Rohstoffpreise bei dem für die Reifenherstellung wichtigen Kautschuk. Die Einfuhrpreise von Naturkautschuk waren im August 2021 um 41,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Synthetischer Kautschuk verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 46,7 Prozent. Kautschuk wird auch zur Herstellung von Dichtungen, Schutzhandschuhen, Luftballons, Klebebändern oder Kondomen verwendet. Auswirkungen der erhöhten Einfuhrpreise auf die Erzeuger- oder Verbraucherpreise von Autoreifen sind aktuell noch nicht zu beobachten.

(Ende)
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