pte20210916003 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Briten erleben einen Inflations-Schock

Größter Anstieg bei Konsumentenpreisindex seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997


Lebensmittel: Preise auf der Insel steigen (Foto: pixabay.com, Alexas_Fotos)
Lebensmittel: Preise auf der Insel steigen (Foto: pixabay.com, Alexas_Fotos)

London (pte003/16.09.2021/06:10)

Egal ob bei Lebensmitteln, Energie oder Autos – Die Bürger Großbritanniens müssen für wichtige Güter des Alltags immer tiefer in die eigene Tasche greifen. Wie aus aktuellen Daten des Office for National Statistics (ONS) https://ons.gov.uk hervorgeht, ist der Konsumentenpreisindex (KPI) im Vereinigten Königreich in den zwölf Monaten bis zum August 2021 um ganze 3,2 Prozent nach oben geklettert. Das entspricht dem größten Jahr-für-Zuwachs seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997.

[b]Womöglich nur „temporärer Effekt"[/b]

„Die Inflationsraten sind zum jetzigen Zeitpunkt direkt von den Effekten der Corona-Lockdowns im Jahr 2020 beeinflusst", stellt das ONS in seinem Bericht klar. Wie genau diese Effekte im Zusammenhang mit den Preisen für bestimmte Güter und deren Einfluss auf die gegenwärtige Inflationslage zu sehen sind, habe die Behörde bereits separat in ihrem Blog Beware Base Effects erläutert. Fest stehe jedenfalls, dass der KPI von August 2020 bis zum August 2021 mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent ein neues Rekordwachstum aufweise. „Im Juli lag der Wert noch um zwei Prozent höher als im Vorjahr", erklären die Experten.

Diese betonen gleichzeitig aber, dass es sich beim überverhältnismäßig groß ausgefallenen Anstieg des KPI durchaus auch nur um einen „temporären Effekt" handeln könnte. „Im August 2020 waren viele Preise in Restaurants und Cafes aufgrund des „Eat Out to Help Out'-Plans (EOHO) der Regierung noch reduziert. Dieser erlaubte es Konsumenten, Lebensmittel und Getränke zum halben Preis zu bekommen. Weil EOHO aber mittlerweile ausgelaufen ist, ist der große Anstieg im August wahrscheinlich nur zeitlich begrenzt", so die Einschätzung.

[b]Preissprünge bei Gebrauchtwagen[/b]

Für Samuel Tombs, Chief U.K. Economist bei der Wirtschaftsforschungsberatung Pantheon Macroeconomics https://pantheonmacro.com, könnte der gegenwärtige Rekordanstieg des KPI in Großbritannien aber auch andere konkrete Ursachen haben. „Der Anstieg von Monat zu Monat, der deutlich über dem üblichen Schnitt liegt, geht hauptsächlich auf die riesigen Preissprünge von 4,9 Prozent bei Gebrauchtwagen zurück. Das hat die Inflationsrate in diesem Bereich auf 18,3 Prozent hochgetrieben", meint Tombs. Im September soll sich der KPI dann wieder auf gemäßigterem Niveau einpendeln, so der Experte.

(Ende)
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