pte20210505005 Medien/Kommunikation, Umwelt/Energie

Profitstreben mit sozialen Werten riskant

Wissenschaftliche Studie: Echte Verpflichtung vermeidet potenziellen Schaden für die Sache


Geld und Umwelt: Das verträgt sich nur bedingt (Foto: geralt, pixabay.com)
Geld und Umwelt: Das verträgt sich nur bedingt (Foto: geralt, pixabay.com)

Toronto (pte005/05.05.2021/06:10)

Wenn Unternehmen sich aus Profitdenken hinter Werte wie Umweltschutz oder Gleichberechtigung stellen, schmälern sie diese letztendlich. Davor warnen Forscher der Rotman School of Management https://rotman.utoronto.ca an der University of Toronto. Die Menschen schätzen die Sache dann nicht mehr so hoch und zeigen weniger Bereitschaft, dafür zu spenden. Um solche Effekte zu vermeiden, müssten sich Unternehmen einer Sache schon wirklich verpflichten.

Schädliche Lippenbekenntnisse

Vermeintlich ist es gut für beide, wenn Unternehmen sich für wichtige Werte einsetzen. Doch wenn Firmen dabei hauptsächlich aus Eigennutz handeln, geht das leicht schief. „Das setzt einen neuen Standard für die angemessene Nutzung des Werts", sagt Rachel Ruttan, Rotman-Assistenzprofessorin für Organisationsverhalten und HR. Die Folge: Die Menschen verlieren Respekt für die Sache und zeigen weniger Bereitschaft, diese auch zu unterstützen. Das zeigen verschiedene Experimente der Forscher.

Ein Social-Media-Posting der Rennserie NASCAR, das einen „Happy Earth Day" wünscht, wirkte sich beispielsweise im Vergleich zu einem vergleichbaren Posting einer Umwelschutzorganisation klar negativ auf die Einstellung der Menschen zum Umweltaktionstag aus. Ein angeblicher Bericht darüber, dass diverse Unternehmen profitorientierte Umweltkampagnen starten, wiederum senkte die Bereitschaft, für ein Umweltschutzanliegen zu spenden. Die oberflächliche Unterstützung von Werten scheint diese also letztlich zu unterminieren.

Echte Werte

Wenn ein Unternehmen sich mit einer Sache in Verbindung bringen will, ohne dieser zu schaden, sei laut Ruttan also ein wenig echte, greifbare Hingabe nötig. Sie verweist auf als Beispiel auf eine umweltfreundliche Bekleidungsmarke, die Kunden ermuntert, ihre Kleidungsstücke reparieren zu lassen statt gleich Neukäufe zu tätigen. „Das ist eine echte Verpflichtung zur Nachhaltigkeit, für die sie aktiv Kosten tragen", meint Ruttan.

(Ende)
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