pte20210323003 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Second-Hand-Läden in Indien boomen wie nie

Analysten sehen weltweit eine neue Wertschätzung gegenüber gebrauchten Kleidungsstücken


Kleidungsstücke aus zweiter Hand (Symbolfoto: JoergBrinckheger, pixelio.de)
Kleidungsstücke aus zweiter Hand (Symbolfoto: JoergBrinckheger, pixelio.de)

London/Neu-Delhi (pte003/23.03.2021/06:15)

Die Covid-19-Pandemie hat in Indien zu einem Umdenken beim Kaufverhalten geführt. Bis dahin war Kleidung aus Second-Hand-Läden verpönt. Das sei etwas für die Armen, so der allgemeine Tenor. Das hat sich geändert. Forscher, die das Verbraucherverhalten untersuchen, haben festgestellt, dass es im städtischen Indien einen Trend hin zu verantwortungsvollem Einkaufen gibt. Es gebe eine neue Genügsamkeit und Wertschätzung für „freiwillige Einfachheit". Wenn man diesen Trend mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein der städtischen Jugendlichen in Indien kombiniere gebe es eine neue -einschätzung der Bedeutung von Second-Hand-Läden in einer Welt mit endlichen Ressourcen.

 

[b]Positive Erfahrungen aus der Kindheit[/b]

 

Linnotha und Lumri Jajo sind in den 1990-er Jahren aufgewachsen und erinnern sich gern daran, wie sie in von Frauen geführten Geschäften in ihrer Heimatstadt Ukhrul Second-Hand-Kleidung gekauft haben. Die Kleidung wurde aus Bündeln anstatt auf Kleiderbügeln oder Regalen verkauft. In jedem Geschäft wurden mehrere Kleiderstapel aufbewahrt, in denen sie nach Kleidern, Jeans, Jacken, Schuhen und Taschen suchten. „Es hat uns nie an guter Kleidung gefehlt", sagt Linnotha, jetzt 32 Jahre alt.

 

Die neue Wertschätzung für Gebrauchtes und die Erfahrungen in ihrer Kindheit brachte die Schwestern dazu, In Neu Delhi ein Geschäft für gebrauchte Kleidung unter dem Label Folkpants zu gründen. Mit dem Beginn der Pandemie stieg die Zahl der Käufer schnell an. „Innerhalb von wenigen Monaten stieg die Zahl unserer Follower von 3000 auf 11.000", so Linnotha.

 

[b]Gebrauchte Kleidung löst neue ab[/b]

 

Anderen erging es ähnlich. Dutzende von indischen Online-Gebrauchtwarenhändlern, die von Vogue Business kontaktiert wurden, berichten von einem boomenden Geschäft während der Covid-19-bedingten Einschränkungen. Das wird so bleiben, glauben die Analysten von Global Data https://www.globaldata.com/, einem Marktforschungsunternehmen mit Sitz in London, und der Online-Modehändler Thredup https://www.thredup.com/ aus den USA. 2028 werde der Umsatz mit Gebrauchten Kleidungsstücken in Indien bei 64 Milliarden US-Dollar liegen. Neuware komme dann nur noch auf 44 Milliarden Dollar. Schon heute ist Indien ein bedeutender Importeur gebrauchter Kleidung.

(Ende)
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