pte20201028003 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Billigflieger vertragen COVID-19 besser

Geringeres Involvement in Interkontinentalmarkt bei Pandemie laut neuer Studie von Vorteil


Billigflieger: in der Krise noch eher in der Luft (Foto: promil69, pixabay.com)
Billigflieger: in der Krise noch eher in der Luft (Foto: promil69, pixabay.com)

Barcelona (pte003/28.10.2020/06:10) COVID-19 hat die Luftfahrbranche und speziell die Passagierluftfahrt hart getroffen. Für Billigflieger war die Pandemie dabei leichter zu verkraften als für klassische Fluglinien, zeigt eine Studie der Offenen Universität Kataloniens (UOC) http://uoc.edu und Cranfield University. Das hängt damit zusammen, dass für Billigflieger Interkontinentalflüge eine geringere Rolle spielen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Passagierzahlen im März und April nicht ganz so dramatisch eigebrochen sind.

Interkontinental-Problem

"COVID-19 hat die größte Krise in der Geschichte der Luftfahrt ausgelöst. 2020 werden die Sitze in der Branche um 50 Prozent zurückgehen, was fast drei Mrd. weniger Passagieren und 400 Mrd. Dollar verlorenem Einkommen entspricht", schätzt Pere Suau-Sanchez, Leiter der Sustainability and Management Research Group (SUMA) an der UOC. Zwar ist die ganze Branche betroffen, doch konnten sich der Studie zufolge Billigflieger besser auf die nach wie vor unsichere Zukunft einstellen.

Demnach erwiesen sich Billigflieger in der Pandemie als widerstandsfähiger, weil sie im Vergleich weniger mit interkontinentalen Langstreckenflügen zu tun haben. "Das waren die ersten, die im Februar auf dem Boden blieben, und sie waren aufgrund behördlicher Beschränkungen länger inaktiv", so der UOC-Luftfahrtexperte. Die Zahl der Sitze ist daher gerade im März und April bei klassischen Fluglinien viel deutlicher eingebrochen als bei Billigfliegern, während die Erholung bei beiden etwa gleich schnell vonstatten geht.

Massiver Bedeutungsgewinn

Primär galt die im "Journal of Transport Geography" erschienene Studie der langfristigen Entwicklung von Billigfliegern und deren Auswirkungen. Sie haben demnach in zwei Jahrzehnten massiv an Bedeutung gewonnen. In Europa entfielen laut Analyse 2001 lediglich 5,3 Prozent der verfügbaren Sitze auf Billigflieger, während es 2019 bereits 37,3 Prozent der in diesem Zeitraum verdoppelten Sitzplatzzahl waren. Die Studie zeigt auch, dass in Europa 2001 bis 2008 kleinere Flughäfen zwar für die Entwicklung der Billigflieger wichtig waren, die Größe und Bedeutung eines Flughafens mittlerweile aber keine entscheidende Rolle mehr zu spielen scheint.

(Ende)
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