pte20190321001 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Brexit träfe Skoda und Tschechien hart

Industrie befürchtet Einbruch bei Exporten und BIP sowie Verlust von 40.000 Arbeitsplätzen


Škoda-SUV: Unternehmen bekäme Brexit hart zu spüren (Foto: skoda-auto.com)
Škoda-SUV: Unternehmen bekäme Brexit hart zu spüren (Foto: skoda-auto.com)

London/Prag (pte001/21.03.2019/06:00) Der Brexit wird nicht nur ein harter Schlag für den Autobauer Skoda http://skoda-auto.com , sondern auch für die Wirtschaft Tschechiens. Vor allem die "No Deal"-Variante könnte dazu führen, dass die Nachfrage signifikant sinkt, Exporte nach Großbritannien um bis zu 20 Prozent einbrechen, das tschechische BIP um 1,1 Punkte abfällt und 40.000 Jobs verloren gehen. Zu dem Ergebnis kommt eine Analyse der Ceská spořitelna http://csas.cz , der größten Geschäftsbank Tschechiens, die die Bedeutung der Automobilindustrie als "wichtigen Wirtschaftsmotor" unterstreicht.

"Würde uns ganz schön weh tun"

"Was nach dem Brexit passiert, kann im Moment noch niemand genau sagen. Ich denke aber, dass nicht nur in der Automobilbranche ein großes Interesse besteht, dass das kein absolutes Chaos wird", meint Nord/LB-Analyst Frank Schwope http://nordlb.de im Gespräch mit pressetext. Das gelte auch für Skoda. "Wenn die Nachfrage in Großbritannien zurückgehen sollte, kann man das zum Teil durch andere Märkte kompensieren. Für die Autobauer ist es wichtiger, was in China passiert." Der EU-Austritt der Briten sei lediglich ein "vorübergehendes Problem". "Schon 2020 könnte sich wieder ein Wachstum einstellen", meint Schwope.

"Ein harter Brexit würde bedeuten, dass Autos mit zehnprozentigen Importzöllen belegt werden. Das würde uns ganz schön weh tun", stellt Radek Spicar, Vizepräsident der Czech Confederation of Industry http://spcr.cz , klar. Insbesondere würde das die Nachfrage nach Autos empfindlich dämpfen. "Firmen wie Skoda würden zwar nicht kollabieren, aber sie würden Boden auf einem sehr wichtigen Markt verlieren", erklärt der Industrievertreter. Denn gerade in Großbritannien habe sich das Image des tschechischen Autokonzerns in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. "Skoda gehört dort mittlerweile zu den angesehensten Marken", betont Spicar.

Exporte in Höhe von 8,2 Mrd. Euro

Den jüngsten Zahlen der Ceská spořitelna zufolge ist Großbritannien der fünftgrößte Exportmarkt für Tschechien. Unternehmen aus dem mitteleuropäischen Land verkaufen pro Jahr Güter im Wert von 210 Mrd. Kronen (rund 8,2 Mrd. Euro) ins Vereinigte Königreich. Autoexporte machen dabei mehr als die Hälfte des gesamten Exportvolumens aus. Allein Skoda verfrachtet jährlich im Schnitt 80.000 Fahrzeuge auf die britischen Inseln, das entspricht beinahe zehn Prozent des jährlichen Outputs des Konzerns, der seit 1991 von Volkswagen kontrolliert wird.

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