pte20180628022 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Diabetes: Radar und KI messen Blutzucker genau

Tragbares Hightech-Gerät hat bereits eine Genauigkeit von 85 Prozent


Pieks in den Finger: Messung bald ohne Blut (Foto: pixelio.de, Michael Horn)
Pieks in den Finger: Messung bald ohne Blut (Foto: pixelio.de, Michael Horn)

Waterloo (pte022/28.06.2018/10:30) Diabetiker könnten in Zukunft mithilfe eines von der University of Waterloo http://uwaterloo.ca entwickelten Systems ihren Blutzucker ohne die Entnahme von Blut kontrollieren. Die Forscher haben hierzu Radar und Künstliche Intelligenz (KI) zur Feststellung der Zuckerwerte miteinander kombiniert. Forschungsleiter George Shaker will somit Blut innerhalb des Körpers abtasten, ohne eine Flüssigkeit entnehmen zu müssen. "Wir hoffen, das kann als Smartwatch umgesetzt werden, die die Werte permanent überwacht."

Umwandlung der Daten

Teil der Forschung ist eine Kooperation mit Google und Infineon. Beide Unternehmen haben gemeinsam ein kleines Radargerät entwickelt. Input für mögliche Anwendungen kam von ausgewählten Teams auf der ganzen Welt. Die Forscher der University of Waterloo nutzen das Radargerät dafür, Hochfrequenz-Radiowellen in Flüssigkeiten mit verschiedenen Zuckerwerten zu schicken und Radiowellen zu empfangen, die reflektiert werden.

Die Informationen zu den reflektierten Wellen werden dann in digitale Daten umgewandelt. Sie werden von Algorithmen der KI analysiert, die die Forscher konzipiert haben. Die Software kann Veränderungen der Zuckerwerte basierend auf mehr als 500 Welleneigenschaften oder -charakteristiken erkennen. Dazu gehört auch, wie lange es dauert, bis sie wieder beim Gerät einlangen.

Kommerzialisierung geplant

Erste Tests mit Freiwilligen am Research Institute for Aging lieferten Ergebnisse, die 85 Prozent so genau waren wie die traditionelle Blutanalyse. Laut Shaker lässt sich Radar für die Untersuchung von Blutveränderungen einsetzen. In einem nächsten Schritt soll das System so verbessert werden, dass es die Zuckerwerte genau quantifizieren und die Ergebnisse über die Haut gewinnen kann. Gemeinsam mit Infineon wird nun an einer Verkleinerung des Radargeräts gearbeitet. Dabei wird auf geringe Kosten und einen geringen Energieverbrauch abgezielt. Ein tragbares Gerät soll innerhalb von fünf Jahren auf den Markt kommen.

(Ende)
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