pte20180621018 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

"Konjunkturdelle kein Beginn eines Abschwungs"

Ökonomen des Instituts für Weltwirtschaft sehen weiterhin starkes BIP


Schweißer: deutsche Konjunktur weiter stark (Foto: Karl-Heinz Laube, pixelio.de)
Schweißer: deutsche Konjunktur weiter stark (Foto: Karl-Heinz Laube, pixelio.de)

Kiel (pte018/21.06.2018/12:30) "Die jüngste konjunkturelle Delle markiert noch nicht den Beginn des Abschwungs. Der Boom ist noch nicht ausgereizt, auch wenn das Ende näher rückt", sieht Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de , die weitere wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.

Hochkonjunktur hält an

Die Konjunkturforscher haben ihre Vorhersage für die Zuwachsrate des deutschen BIP für das laufende Jahr um 0,5 Prozentpunkte nach unten revidiert, auf nun zwei Prozent. Grund ist vor allem ein Dämpfer in der Produktion zu Jahresbeginn, deren Ursachen auch, aber nicht nur, im Handelskonflikt mit den USA liegen. Für 2019 halten die Ökonomen an ihrer Prognose von 2,3 Prozent fest und sehen Deutschland weiter in der Hochkonjunktur. Die Arbeitslosenquote dürfte auf unter fünf Prozent fallen, die Inflation bei rund zwei Prozent liegen.

Zum Jahresbeginn haben sich die Unternehmenserwartungen eingetrübt und die Auftragseingänge in der Industrie sowie die Exporte gingen deutlich zurück. Als Ursache sehen die IfW-Experten aber nicht alleine drohende und tatsächlich verhängte Strafzölle durch die USA, China und die EU. Auch die Grippewelle, viele Streiktage und eine hohe Anzahl an Ferientagen bremsten die wirtschaftliche Dynamik. Für 2019 rechnen die Experten aber weiterhin mit einem BIP-Zuwachs von 2,3 Prozent. Insbesondere die hohen Einkommenszuwächse der privaten Haushalte und die Bauwirtschaft sorgen für konjunkturelle Dynamik.

Warten auf erste Risse

"Die ruhigere Gangart der deutschen Wirtschaft im ersten Halbjahr gleicht einem Luftloch im konjunkturellen Höhenflug. Die Wirtschaftsleistung dürfte ab Mitte des Jahres vor allem aufgrund der starken Binnenkräfte und einer robusten Weltkonjunktur wieder beschleunigt anziehen. Damit rückt mehr und mehr die Frage ins Zentrum, wann die Produktionskapazitäten der deutschen Wirtschaft so überspannt sind, dass der Aufschwung Risse bekommt", so Kooths.

(Ende)
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