pte20180323016 Auto/Verkehr, Medien/Kommunikation

easyJet-Piloten mit Snapchat im Cockpit erwischt

Statt auf Systeme zu achten, tanzen Verantwortliche mit Eulen und Bären


Copilot: Snapchat-Eule während des Fluges (Foto: instagram.com/pilot_flyingnut)
Copilot: Snapchat-Eule während des Fluges (Foto: instagram.com/pilot_flyingnut)

London/Schörfling am Attersee (pte016/23.03.2018/11:30) Der Pilot Michel Castellucci von der britischen Fluggesellschaft easyJet http://easyjet.com hat bei der Social-Media-Plattform Snapchat mehrere Videos von sich und seinem Copiloten während eines Fluges von London nach Madrid im Cockpit gepostet. Das Brisante: Während die beiden die Maschine auf 30.000 Fuß (10.000 Meter) gebracht haben, spielten sie mit verschiedenen Snapchat-Filtern herum. Keiner scheint die Systeme des Flugzeugs im Blick zu haben. Stattdessen albern die beiden mit einer virtuellen Eule herum.

"Weder wünschenswert noch förderlich"

"Automatisierte Mechanismen in modernen Luftfahrzeugen haben einen Nachteil: Sie können Piloten dazu verleiten, so etwas zu tun", erklärt Luftfahrtexperte Kurt Hofmann http://hofmann-aviation.com gegenüber pressetext. "Bei allen Systemen und dem Autopilot: Im Rahmen der Sicherheit des Luftverkehrs ist das natürlich weder wünschenswert noch förderlich." Piloten seien nichtsdestotrotz dazu angehalten, stets wachsam zu bleiben, wie der Experte ausführt.

easyJet hat sich nach Bekanntwerden des Falles beschwichtigend geäußert. Zu keinem Zeitpunkt sei die Sicherheit der Fluggäste gefährdet gewesen. Mit den Piloten wolle man sich trotzdem auseinandersetzen, da die "hohen Standards" der Low-Cost-Airline verletzt worden seien. Laut Pilotenvereinigung Cockpit http://vcockpit.de liege es an den Fluggesellschaften, firmeninterne Regulierungen für das Veröffentlichen von Vorgängen während des Ausübens der Berufstätigkeit aufzustellen, heißt es auf Nachfrage von pressetext.

Breite Empörung in den sozialen Medien

In den sozialen Netzwerken, in denen die Videos vom Flugkapitän gepostet wurden, sind sich die User allerdings schon einig: "Unverantwortlich" seien solche Arbeitsweisen im Cockpit eines Flugzeuges, welches vollbesetzt mit Passagieren in 30.000 Fuß Höhe unterwegs sei. "So etwas kann innerhalb von Sekunden schiefgehen" und "Gefährlich, unprofessionell und ein schlechtes Bild abgebend" sind nur einige Meinungen zu den Videos seitens besorgter User.

(Ende)
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