pte20150320003 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten

Negative Schlagzeilen haben einen höheren Nutzen für die Leser


Zeitungen: Schlechte Nachrichten sind mehr wert (Foto: pixelio.de/Hermsdorf)
Zeitungen: Schlechte Nachrichten sind mehr wert (Foto: pixelio.de/Hermsdorf)

Washington (pte003/20.03.2015/06:10) Für die Leserschaft haben schlechte Nachrichten einen weitaus größeren individuellen Nutzen als gute Nachrichten. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Washington State University http://wsu.edu gekommen, die analysierten, wie Menschen anhand von Zeitungsartikeln versuchen, ihr Wohlbefinden zu steigern und Verluste zu vermeiden.

Das von den Forschern verwendete Modell orientiert sich stark an der ökonomischen Theorie des Gesetzes vom abnehmenden Grenznutzen: Je mehr Geld jemand angesammelt hat, desto weniger zählt der einzelne Dollar. Jedoch verrät Jill McCluskey, Hauptautorin der Studie, die Tücken der Theorie: "Der Verlust von 1000 Dollar wird schmerzlicher sein, als dir ein zufälliger Gewinn derselben Summe Freude bereitet."

Nachrichtenkonsum hilft, Entscheidungen zu treffen

Umgemünzt auf das Zeitungsgeschäft heißt das: Erfolgsstorys z.B. über ein Unternehmen könnten dem Leser helfen zu entscheiden in eine bestimmte Aktie zu investieren und damit einen bestimmten Betrag zu gewinnen. Eine schlechte Nachricht jedoch versorgt den Leser mit Informationen darüber, wie ein negatives Ereignis oder ein Verlust vermieden werden kann und bringt dem Leser somit mehr Nutzen als eine positive Nachricht.

"Zeitungen reagieren auf diese Nachfrage, indem sie mehr über schlechte Nachrichten berichten um Leser anzuziehen und mehr Zeitungen zu verkaufen", ist McCluskey überzeugt. Der Appetit auf negative Schlagzeilen zeigt sich beispielsweise bei Nahrungsmittelskandalen, so die Forscherin: "Die Menschen entscheiden sich dafür, verdächtige Nahrung - wie Rind während des Rinderwahnsinns - zu vermeiden."

Schlechte Nachrichten können auch schaden

Schlechte Nachrichten können jedoch zu einer übertriebenen Reaktion bei einem negativen Zwischenfall oder bei manchen Menschen sogar zu Depressionen führen. "Auch nach dem Rinderwahnsinn waren die Menschen noch lange nicht bereit, wieder Rind zu kaufen. Dasselbe ist bei Spinat nach dem E.coli-Skandal passiert. Solche panischen Reaktionen schaden den Produzenten und führen zu Essensverschwendung", so McCluskey abschließend.

(Ende)
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