pte20141217014 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Facebook-Überdosis treibt Nutzer in die Suchtfalle

Verringerte Impulskontrolle führt verstärkt zu Substanzenmissbrauch


Facebook unter der Lupe: mäßiger Gebrauch wichtig (Foto: pixelio.de/A. Klaus)
Facebook unter der Lupe: mäßiger Gebrauch wichtig (Foto: pixelio.de/A. Klaus)

Albany (pte014/17.12.2014/11:30) Menschen, die Facebook exzessiv nutzen, verlieren zunehmend die Kontrolle über ihre Impulse und laufen Gefahr, abhängig zu werden. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der University at Albany http://albany.edu , bei der die suchterzeugende Wirkung von sozialen Medien, im Speziellen die von Facebook, analysiert wurde.

Push-Nachrichten als Gefahr

Die Forscher untersuchten 292 kurz vor dem Abschluss stehende Studenten auf ihr Facebook-Verhalten. 90 Prozent der Probanden hatten einen Facebook-Account. 67 Prozent verfügten über eine Push-Benachrichtigung für eingehende Facebook-Nachrichten auf ihrem Smartphone. Diese Gruppe war es auch, die ihre Impulse nur unzulänglich kontrollieren konnte.

Die Studenten hatten ein starkes Bedürfnis, die Facebook-Seite zu browsen und zeigten dabei auch Anzeichen von Sucht. So waren die Probanden leicht reizbar, wenn ein Zugang zum Netz außer Reichweite war. Dabei kann das Suchtverhalten auch auf andere Bereiche übergreifen. "Unsere Erkenntnisse zeigen, dass die gestörte Verwendung von Facebook und anderen sozialen Medien, ein Teil von einem Risikofaktoren-Cluster bildet, der die Anfälligkeit von Substanzen- und Nichtsubstanzensucht erhöht", erläutert Studienleiterin Julia Hormes.

Neuer Content als Belohnung

Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass neuer Content im Newsfeed oder eine Benachrichtigung als eine Art Belohnung empfunden werden. "Nicht zu wissen, wann wieder neuer Content im Newsfeed erscheint, führt zum zwanghaften Verhalten der Facebook-User, immer wieder den Newsfeed zu kontrollieren", meint Hormes. Facebook mache es auch einfach für seine User, ständig mit der Plattform in Verbindung zu stehen, wie das Beispiel der Push-Benachrichtigungen bei mobilen Geräten zeige.

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