pte20130610007 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Protein ARC als Schlüssel für Gedächtnisverlust

Baustein fehlt bei Alzheimer-Patienten - Weitere Untersuchungen nötig


Hippokampus: Probleme beeinträchtigen das Gedächtnis (Foto: SPL)
Hippokampus: Probleme beeinträchtigen das Gedächtnis (Foto: SPL)

San Francisco (pte007/10.06.2013/10:45) Wissenschaftler der University of California http://ucsf.edu haben mehr über die Rolle eines wichtigen Gehirnproteins herausgefunden, das für die Umwandlung von Lernen in das Langzeitgedächtnis von entscheidender Bedeutung ist. Das Team um Steve Finkbeiner schreibt in Neuroscience http://bit.ly/13snde0 , dass die weitere Erforschung des Proteins ARC neue Behandlungsmöglichkeiten für neurologische Erkrankungen bieten könnte. Dieses Protein könnte auch bei Autismus eine Rolle spielen.

Langzeitgedächtnis betroffen

Neue Studien haben ergeben, dass ARC in den Gehirnen von Patienten mit Alzheimer fehlt. Laut Finkbeiner, der das Projekt an den Gladstone Institutes http://gladstoneinstitutes.org geleitet hat, zeigt die Arbeit im Labor, dass die Rolle von ARC von entscheidender Bedeutung ist. "Forscher haben gewusst, dass ARC beim Langzeitgedächtnis eine Rolle spielt, da Mäuse, denen dieses Protein fehlte, zwar neue Fähigkeiten lernen konnten, sich aber am nächsten Tag nicht mehr an sie erinnerten."

Weitere Experimente lassen außerdem den Schluss zu, dass ARC ein Hauptregulator der Neuronen bei der Bildung des Langzeitgedächtnisses ist. Die Analyse erklärt, dass während der Bildung des Gedächtnisses bestimmte Gene in ganz bestimmten Augenblicken aktiviert oder deaktiviert werden müssen, um Proteine zu bilden, die den Neuronen dabei helfen, neue Erinnerungen zu speichern.

Grundlage für neue Therapien

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ARC diesen Vorgang aus dem Inneren des Nucleus steuert. Finkbeiner zufolge können Menschen, denen dieses Protein fehlt, Probleme mit dem Gedächtnis haben. Forscher haben vor kurzem entdeckt, dass ARC bei Alzheimer-Patienten im Hippokampus, dem Gedächtniszentrum des Gehirns, nur mangelhaft vorhanden ist. Es ist möglich, dass Störungen des homöostatischen Skalierungsvorgangs zu den Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten der Betroffenen beitragen können.

Die aktuelle Erhebung geht davon aus, dass Fehlfunktionen bei Produktion und Transport von ARC auch bei Autismus von entscheidender Bedeutung sein könnten. Beim Fragilen-X-Syndrom zum Beispiel, das eine häufige Ursache für geistige Behinderungen und Autismus ist, ist die Produktion von ARC in den Neuronen betroffen. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass eine weitere Erforschung dieses Proteins neue Erkenntnisse über die Krankheiten bringen und damit die Grundlagen für neue Behandlungsansätze liefern kann.

(Ende)
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