pte20130514003 Technologie/Digitalisierung

AMD: Hybrid-Geräte werden Tablets bald verdrängen

IDC-Analyst: "Da ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens"


iPad: Modeerscheinung mit Ablaufdatum (Foto: flickr.com, yto)
iPad: Modeerscheinung mit Ablaufdatum (Foto: flickr.com, yto)

Milton Keynes/Frankfurt (pte003/14.05.2013/06:10) Reine Tablets wie das iPad werden schon bald wieder vom Markt verdrängt, so Andrew Muscat, Leiter Retail-Geschäftsentwicklung bei AMD Großbritannien. "Ich denke, es geht zunehmend in die Richtung, Tablet-Technologie zu nehmen und zu Notebook-Technologie zu machen", meint er gegenüber T3. Die AMD-Führungskraft geht davon aus, dass innerhalb von zwei bis drei Jahren Hybrid-Geräte mit Keyboard die Oberhand über Tablets gewinnen. Damit gibt es iPad und Co eine noch kürzere Galgenfrist als unlängst BlackBerry-CEO Thorsten Heins.

"Sowohl bei AMD als auch BlackBerry ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedankens", meint jedoch Wafa Moussavi-Amin, Geschäftsführer bei IDC Central Europe http://www.idc.de , im Gespräch mit pressetext. Denn beide Unternehmen haben den Tablet-Trend im Wesentlichen verschlafen - BlackBerrys PlayBook war nicht gerade erfolgsverwöhnt - es wäre für sie eine entsprechend große Chance, sollten Hybride Tablets überflügeln. "Das ist unvorstellbar", meint der Ananlyst. Sollten Tablets in den nächsten Jahren nennenswert unter Druck geraten, dann wohl eher durch die "Phablets" genannten Riesen-Smartphones.

Kein Keyboard - (k)ein Problem

Nachdem BlackBerry-Chef Heins Ende April gemeint hatte, dass es in fünf Jahren keinen Bedarf mehr an Tablets geben werde, malt nun auch AMDs Muscat schwarz. "Wenngleich Tablets gut sind, ist man beim Erstellen von Inhalten doch eingeschränkt. Es wird immer einen Bedarf nach Keyboards geben", erklärt er. Seiner Ansicht nach ist es daher gut möglich, dass Hybrid-Geräte mit Tastatur einfache Tablets innerhalb weniger Jahre wieder verdrängen. Für AMD wäre das sicher nicht schlecht, immerhin laufen Hybrid-Geräte heute meist mit Windows 8 und x86-Prozessoren, wie sie auch AMD fertigt, während Tablets im Normalfall auf ARM-Chips setzen.

Wenngleich Microsoft sein Tablet Surface RT bevorzugt mit Tastatur-Cover ausliefert, ist das Moussavi-Amin zufolge aber kein Zeichen dafür, dass es wirklich einen breiten Kunden-Bedarf gibt. "Der klassische Microsoft-Kunde braucht etwas, um sich komplett von der Tastatur zu lösen", so der Anaylst. Im Prinzip habe es nach Erscheinen des ursprünglichen iPads ein ähnliches Phänomen gegeben, dass sich viele ohne physische sKeyboard etwas verloren gefühlt haben - doch mittlerweile sei für viele Tablet-User die Rückkehr dazu wohl unvorstellbar.

Großes Kuchenstück

Zwar ist es aus IDC-Sicht durchaus vorstellbar, dass neue Formfaktoren und Geräteklassen aufkommen und sich einen Teil vom Mobilgeräte-Kuchen holen, darunter auch Hybrid-Slates. "Diese werden wahrscheinlich Marktanteile gewinnen, aber wohl eher auf Kosten von Notebooks", meint Moussavi-Amin. Tablets werden nach Einschätzung des Analystenhauses zumindest noch sechs bis sieben Jahre ein großes Stück auf sich verbuchen. Etwaige Konkurrenz droht ihnen wohl eher von Phablets - immerhin sind Smartphones mit Displays von Teils deutlich mehr als fünf Zoll Diagonale kompakten Tablets wie dem iPhone mini oder Nexus 7 schon sehr ähnlich.

(Ende)
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