pte20130426013 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Financial Times hadert mit schwachem Werbemarkt

Trotz widriger Geschäftbedingungen steigt Zahl an Online-Abonnenten


FT: Anzeigenmarkt bereitet Sorgen (Foto: flickr/FT Photos)
FT: Anzeigenmarkt bereitet Sorgen (Foto: flickr/FT Photos)

London/St. Pölten (pte013/26.04.2013/12:10) Das Wirtschaftblatt Financial Times (FT) http://ft.com hat sich im ersten Quartal dieses Jahres mit einem "schwachen" Anzeigenmarkt konfrontiert gesehen, wie es der Mutterkonzern Pearson http://pearson.com formuliert. Die Anzahl der Online-Abonnenten für die digitale Version des Blattes ist jedoch gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um vier Prozent auf 328.000 angewachsen. Der Kampf um Werbekunden ist ein täglicher Begleiter bei der Frage nach dem wirtschaftlichen Erfolg von Medien.

"Werbung ist mittlerweile zu einem unzuverlässigen Partner für publizistisch getriebene Medienunternehmen geworden", sagt Jan Krone, Medienökonom von der FH St. Pölten http://fh-stpoelten.ac.at , im Gespräch mit pressetext. Das Angebot an Werbeplätzen übersteige die Nachfrage, was wiederum den Preis drücke. "Medienhäuser versuchen deshalb zunehmend mithilfe von Leser-Analysen die Seriosität des Werbeumfeldes den Werbekunden schmackhaft zu machen", so Krone.

Werbekampagnen im zweiten Quartal

Die Einnahmen der Pearson-Gruppe sind im ersten Quartal leicht um ein Prozent gesunken und haben sich auf rund 1,2 Mrd. Pfund (1,41 Mrd. Euro) belaufen. Zu dem Medienkonglomerat zählt auch der weltweit bekannte Buchverlag Penguin Books http://penguin.co.uk . Wesentliche Treiber für die Verkaufszahlen des Verlages sind Bestseller von Jamie Oliver, Harlan Coben und Nora Roberts. Die lang vorbereitete Fusion mit Random House http://randomhouse.com hat bereits aus Brüssel grünes Licht bekommen.

Mitausschlaggebend für die schwächelnden Werbeeinnahmen der Financial Times in den ersten drei Monaten ist laut Pearson auch der Umstand, dass ein Großteil der Werbekampagnen erst für das zweite Quartal geplant ist. 2012 seien diese jedoch bereits im ersten Quartal durchgeführt worden. Der Mutterkonzern selbst hat unlängst angekündigt, eine Dividende von 30 Pence je Aktie auszuschütten. Für weitere Zukäufe habe man in diesem Jahr rund 500 Mio. Pfund (590 Mio. Euro).

"Elastische Nachfrage kommt zugute"

Trotz der schwachen Geschäftsbedingungen, "ist der Financial Times eine elastische Nachfrage nach Content und Services zugute gekommen", heißt es von Pearson. Weltweit hat das Wirtschaftsblatt rund 602.000 zahlende Leser. Unter dem Motto "digital first" verfolgt die Zeitung seit Januar eine klare Strategie und versucht damit auf die sich wandelnde Mediennutzung die passenden Antworten zu finden (presstext berichtete: http://pte.com/news/20130122014 ). Der Kostendruck macht immer mehr Qualitätsblättern zu schaffen. "Die Neuausrichtung ist zwar schmerzhaft, aber essenziell, um die Zukunft der Zeitung zu sichern", erklärt FT-Herausgeber Lionel Barber.

(Ende)
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