pte20130330004 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Nordkorea: Propaganda setzt voll auf YouTube

Regime lädt martialische Videos hoch - Politische Lage spitzt sich zu


Panmunjom: die am strengsten bewachte Grenze der Welt (Foto: pixelio.de/H. Rahn)
Panmunjom: die am strengsten bewachte Grenze der Welt (Foto: pixelio.de/H. Rahn)

Pjöngjang (pte004/30.03.2013/06:15) Das nordkoreanische Regime nutzt für seine harsche Propaganda gegen die USA und seinen südlichen Nachbarn verstärkt das Internet. Vor allem YouTube spielt in den Machtzirkeln Pjöngjangs eine immer größere Rolle, um den lancierten Drohgebärden ein breites Publikum zu verschaffen. Der offizielle YouTube-Account läuft unter dem Namen "uriminzokkiri" und hat mittlerweile über 8.000 Abonnenten http://youtube.com/uriminzokkiri .

Krieg der Worte entbrannt

Der Kanal wurde am 14. Juli 2010 ins Leben gerufen, bekommt aber vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Entwicklung eine besondere Brisanz. Von den bislang hochgeladenen 5.861 Videos handelt es sich bei dem Großteil um Beiträge, moderiert von einem Nachrichtensprecher. Doch der Ton der Videos ist in den vergangenen Wochen und Tagen deutlich schärfer und bedrohlicher geworden.

Gezeigt werden historische Szenen aus dem Koreakrieg der 1950er-Jahre oder Machthaber Kim Jong Un, wie er sein Militär auf einen Angriff gegen Südkorea und die USA einschwört, mit denen er noch eine Rechnung begleichen wolle. Pjöngjang hat aktuell seine Raketeneinheiten in Alarmbereitschaft versetzt, nachdem die USA als traditioneller Verbündeter Südkoreas Tarnkappenbomber in die Region entsendet haben. Washington verlangt von Nordkorea bereits seit Jahren die Einstellung seines Atomprogramms, ohne Erfolg.

Tweets im Stundentakt

Seine Botschaften promotet das Regime nördlich des berüchtigten 38. Breitengrades auch via Twitter http://twitter.com/uriminzokkiri und verlinkt mithilfe des Kurznachrichtendienstes auf die Webseite http://uriminzokkiri.com . Dort werden regelmäßig Presseaussendungen mit propagandistischem Inhalt veröffentlicht.

Kim Jong Un kann sich über rund 13.000 Follower freuen. Er selbst hat Nordkoreas Kurs gegen den Westen deutlich radikalisiert. Dies zeigt nicht nur die Kriegsrhetorik, sondern auch die durchgeführten Raketentests nahe der Grenzen mit Südkorea. Eine militärische Auseinandersetzung zwischen Nordkorea und seinen "imperialistischen" Feinden ist seit Jahrzehnten nicht mehr so realistisch erschienen wie jetzt.



(Ende)
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